Ein entspannter Vereinsvorsitzender in Urlaubslaune empfängt einen Bundestagsabgeordneten auf Sommertour in seinem Vorzelt bei Limo und Keksen. Jens Koeppen ist zu Gast bei Dirk Danz auf dem Campingplatz am Wolletzsee. Als er vor einigen Jahren zum ersten Mal hier war, traf er auf wütende, enttäuschte Camper, die sich – von der Räumung ihres Platzes auf der Halbinsel bedroht – von der Stadt und der Politik im Stich gelassen fühlten. Die Stadt Angermünde plante seit 2011 mit den Städtischen Werken ein großes touristisches Freizeit- und Ferienprojekt am Wolletzsee, zu dem neben der Modernisierung des Strandbades auch der Bau von Ferienhäusern und eines neuen großen Campingplatzes gehörte. Dafür sollte der seit den 1970er-Jahren hier ansässige Zeltplatz auf der Halbinsel verschwinden. Es war der Deal, sie als Ersatz für Eingriffe in die Natur an anderer Stelle zu renaturieren. Und weil sich die Camper übergangen fühlten, weil mit ihnen nicht über mögliche Alternativen gesprochen wurde, holten sie sich Hilfe vom CDU-Politiker Jens Koeppen. Der wandte sich damals an die Landesregierung und suchte das Gespräch mit der Stadt und den Stadtwerken.
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Und Jens Koeppen ist wieder zu Besuch. Heute geht es darum, dem Campingverein wieder eine verlässliche Vertragsbasis zu sichern. Die touristische Entwicklung des Strandbades bleibt ein Ziel, für das sich auch der neue Bürgermeister Frederik Bewer sehr engagiert. (…)
Jens Koeppen sieht Chancen, wenn Schwedt und Angermünde enger zusammenrücken. Statt für viel Geld eine Flussbadestelle in Schwedt zu bauen, nachdem man das Waldbad abgerissen hatte, sollte man lieber Vorhandenes sinnvoll nutzen. „So könnte im Sommer ein Shuttlebus Schwedter Badegäste zum Strandbad Wolletzsee bringen, im Winter umgekehrt Angermünder zum Schwedter Aquarium. Davon würden beide Seiten profitieren, Investitionen würden sich rentieren, weil die Besucherzahlen steigen. Und auch bei Fachkräften könnte man sich gegenseitig helfen. Doch Koeppen befürchtet Schwedter Konkurrenzdenken bei einigen politischen Entscheidungsträgern, wenn Angermünde Mittelzentrum wird. „Schwedt sollte sich seine Umlandfunktion bewusst machen und die Entwicklung der gesamten Region im Blick haben“, fordert Koeppen. Einfach mal über den Uferrand schauen. Er werde Gespräche über solche Kooperationen anregen.”
Quelle: www.moz.de, 30.07.2018
Bild © Jens Koeppen
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