Lernort gestalten — Zukunft sichern. Das ist das Motto, unter dem das Förderprogramm steht, mit dem das Bundesministerium für Bildung und Forschung überbetriebliche Ausbildungsstätten bei der Digitalisierung unterstützt.
Fachkräfte sollen durch fundierte Aus- und Weiterbildung mit Kompetenzen für die digitale Arbeitswelt gerüstet werden. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist es herausfordernd, Fachkräfte auszubilden und dabei digitale Kompetenzen zu vermitteln.
Mit den bundesweit über eintausend überbetrieblichen Berufsbildungsstätten der Wirtschaft (ÜBS) gibt es in vielen Branchen einen leistungsstarken dritten Lernort, neben den Betrieben und Berufsschulen. Sie erreichen viele Auszubildende verschiedenster KMU. Deswegen sind sie ein wirkungsvoller Multiplikator, wenn es darum geht, fachspezifische digitale Kompetenzen zu vermitteln und überall im Land gute Startbedingungen für Auszubildende zu schaffen.
Umso wichtiger ist, dass in den ÜBS moderne Technologien und wirkungsvolle Ausbildungskonzepte eingesetzt werden. Im Koalitionsvertrag wurde daher verabredet, das Sonderprogramm zur Förderung von Digitalisierung in den ÜBS in der laufenden Legislaturperiode auszuweiten.
Daher startet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) jetzt eine neue Förderphase. Damit wird auch künftig in Digitalisierungsvorhaben der ÜBS investiert und dazu bis Ende 2023 weitere 120 Millionen Euro bereitgestellt. Die Nachfrage der ÜBS ist seit Programmbeginn ungebrochen hoch.
Wie zuvor sollen auch in der neuen Förderphase Werkstätten und Lehrräume der ÜBS digital mit Tablets, CNC-Maschinen, Industrierobotern und digitalen Messsystemen ausgestattet werden.
Für zukunftsorientierte Ausbildung braucht es Vordenkerinnen und Visionäre. Daher sollen jetzt zusätzlich Projekte unterstützt werden, in denen ÜBS ihre innovativen Ideen ausgestalten. Welche zukunftsweisenden Technologien können heute schon zielführend in die Ausbildung eingebunden werden? Für welche digitalen Trends der Wirtschaft müssen wir die Fachkräfte von morgen in ihrer Ausbildung schon heute befähigen? Was kann dazu an neuer digitaler Technik speziell für die Unterweisung in ÜBS entwickelt werden?
Zudem soll in den Projekten verstärkt Ausbildungspersonal qualifiziert werden, damit die neuen Technologien wirksam in der Ausbildung eingesetzt werden können. Auch der Austausch zwischen den ÜBS sowie zwischen den Lernorten – ÜBS, Betrieb und Berufsschule – soll intensiviert werden.
Seit 2016 unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit dem Sonderprogramm einen Modernisierungsschub in den ÜBS. Bislang haben sich knapp 200 Standorte beteiligt. Mehr als 26.000 digitale Ausstattungsgegenstände gelangten so in die Ausbildungskurse. Die Palette ist denkbar breit: Von Tablets über Software zur Ferndiagnose bei Autopannen bis zum Turmdrehkran-Simulator. In Good-Practice-Beispielen identifizierten Projektteams digitale Trends der Branchen, entwickelten Ausbildungskonzepte fort und gestalten funktionsorientierte Lernräume. Ihre Erkenntnisse geben sie in Workshops und Online-Videos an andere Ausbildende weiter.
Der Bund bietet somit ein kraftvolles Paket für moderne Bildungsinfrastruktur an Lernorten der Fachkräfteausbildung.
Alle Informationen finden Sie online unter www.bmbf.de/de/ueberbetriebliche-berufsbildungsstaetten-1078.html.
Auch die Träger überbetrieblicher Berufsbildungsstätten können sich dort zu den Neuerungen der zweiten Förderphase, den verschiedenen Fördermöglichkeiten und den jeweiligen Antragszeiträumen informieren.
Bild © Jens Koeppen
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