– Ca. 1,2 Mio. Euro Fördermittel für Wismar, Mürow, Gartz/ Oder, Eberswalde und Oderberg –
Über die Mittelfreigabe des Haushaltsausschusses für das Denkmalschutzsonderprogramm des Bundes, informiert der direkt gewählte CDU Bundestagsabgeordnete für Uckermark und Barnim Jens Koeppen:
„Ich freue mich sehr, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages die Mittel für das Denkmalschutzsonderprogramm VIII für das Jahr 2019 freigegeben hat. In meinem Wahlkreis Uckermark und Barnim werden insgesamt fünf Projekte mit einer Gesamtsumme von ca. 1,2 Millionen Euro gefördert — das teilte mir meine Kollegin und Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters mit. Damit trägt der Bund weiterhin in erheblichem Maße zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei. Die zusätzlichen Bundesmittel, die durch Kofinanzierung in mindestens gleicher Höhe von Ländern, Kommunen, Eigentümern und engagierten Projektträgern ergänzt werden, kommen auch kleinen und mittelständischen Bau- und Handwerksbetrieben zugute.
Bei meinen Vor-Ort-Besuchen und zahlreichen Gesprächen mit Vertretern der Gemeindekirchenräte, Architekten, Kirchen-Baubeauftragten und weiteren Unterstützern konnte ich jedes einzelne Projekt kennenlernen und mich über die Besonderheiten und Handlungsbedarfe informieren. Ich bin sehr froh, dass die Dorfkirche Wismar, die Gutsanlage in Mürow, die Kirche St. Stephan in Gartz/ Oder, das Fortschreiberhaus in Eberswalde und die Kirche St.-Nikolai-Kirche in Oderberg nun von der Bundesförderung profitieren.“
Die geförderten Projekte im Einzelnen:
Kirche Wismar (120.000 €). Dank der großzügigen Fördersumme aus dem Denkmalschutzsonderprogramm des Bundes vergangener Jahre, konnte bereits der einzigartige Turm der Feldsteinkirche in Wismar gerettet werden. Nun erhält die evangelische Kirchengemeinde Wismar weitere Mittel zur Dacheindeckung des Kirchenschiffes, um den Sanierungsprozess der Kirche ab-zuschließen und den langfristigen und nachhaltigen Erhalt sicherzustellen.
Gutsanlage Mürow (60.000 €). Mithilfe der Bundesfördermittel kann hier ein architektonisches Zeugnis vergangener Epochen für die Zukunft gesichert werden. Das denkmalgeschützte Emsemble aus Gutshaus, Getreidespeicher und umliegender Parkanlage (Lenné) ist nahezu einmalig. Besonders der Kornspeicher ist als stattliches und architektonisch ansprechendes Beispiel von erhaltenen, gutsherrlichen Wirtschaftsgebäuden zu sehen; seine Ausführung lässt sogar eine Verbindung zur Schinkel-Schule erkennen. Für das vielversprechende Nutzungskonzept, das die „Wiederbelebung“ der denkmalgeschützten Gutsanlage als innovativen und kreativen Arbeits- und Lebensort vorsieht, ist die Bundesunterstützung von großer Bedeutung.
Kirche St. Stephan Gartz/ Oder (130.000 €). Die spätgotische Stadtpfarrkirche St. Stephan in der Oderstadt Gartz ist Mittelpunkt des Altstadtkerns und seit Jahrtausenden ortsbildprägend. Sie ist Zeugnis der wirtschaftlichen und politischen Blütezeit der einstigen florierenden Handelsstadt Gartz. Zahlreiche markante Architektur- und Schmuckelemente weisen auf den bedeutenden Stettiner Baumeister Hinrich Brunsberg hin. Bereits um das Jahr 1249 wurde in Gartz mit der Errichtung einer ersten massiven Pfarrkirche aus Feldsteinen begonnen. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstand schließlich die jetzige spätgotische Backsteinkirche, die im Zweiten Weltkrieg massiv zerstört wurde. Das Langhaus brannte vollständig aus und wurde nicht wieder aufgebaut. Die nördlichen und südlichen Umfassungswände des Langhauses blieben frei stehen und sind seither den Jahreszeiten ausgesetzt. Die Verwitterung und Schäden im Mauerwerk sind enorm. Darüber hinaus bedarf der Turm dringend einer Sanierung. Schäden an den Ziegeln, der Verfugung und an den Fensterrippen machen eine Instandsetzung dringend nötig. Die Gefahr von herabstürzenden Fassadenteilen ist weiterhin sehr groß. Da die Gartzer Kirchengemeinde eine der größten in der Uckermark ist, freue ich mich besonders, dass der Bund zur Sanierung beiträgt und das Gemeindeleben neu aufleben kann.
Forstschreiberhaus Eberswalde (50.000 €). Aus der Zeit der Weimarer Republik stammt das denkmalgeschützte, renovierungsbedürftige ehemalige Forstschreiberhaus, dessen Sanierung die Stiftung WaldWelten — eine gemeinsame Stiftung der Stadt Eberswalde und der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) — übernommen hat. Das sanierte Forsthaus soll zu einem Projektzentrum und Anlaufpunkt der Klimafolge- und Waldökologieforschung sowie der Umweltbildung entwickelt werden. Die Wiedernutzbarmachung des Forsthauses ist ein Gewinn für die Stadt, ihre Einwohner, Gäste und Besucher.
St.-Nikolai-Kirche Oderberg (803.000 €). Die Stadtpfarrkirche liegt in einzigartiger Hanglage in der malerischen Stadt Oderberg im Barnim. Die Kirche wurde im Jahr 1855 von Friedrich-August Stüler im neogothischen Stil erbaut und mit einem seitlich versetzten Turm errichtet. Während der Sanierung im Jahre 2002 erhielt sie ihre historische Innenausmalung zurück und künstlerisch gestaltete Bleiglasfenster. Und doch ist der Sanierungsbedarf immens. Der Hangrutsch drückt auf die Außenanlagen, sodass die Kirchenmauer und Brücken massiv einsturzgefährdet sind. Der Innenbereich der Kirche ist zudem aus Gründen des Gesundheitsschutzes gesperrt, da die Holz-Einrichtung in den 70er Jahren mit einem hochtoxischen Holzschutzmittel behandelt wurde. Nahezu das komplette Kirchengestühl, Balustrade und Orgel sind dadurch kontaminiert.
Bild © Jens Koeppen
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