Greif­f­en­berg war kür­zlich das Ziel mein­er Wahlkreis­tour. Mit einem sehr her­zlichen Emp­fang startete ich mein Besuch­spro­gramm bei den kle­in­sten Bewohn­ern, in der Kita „Burgzw­erge“ unter der Leitung von Bär­bel Schuchardt. In der Kita in der kleinen Gemeinde bei Anger­münde wer­den mit­tler­weile bis zu 75 Kinder von 0–12 Jahren betreut. Es gibt hier einen sep­a­rat­en Krippen‑, sowie einen kom­binierten Kita- und Hort­bere­ich. Die Schw­er­punk­te der päd­a­gogis­chen Arbeit sind sowohl das ganzheitlich­es Ler­nen, als auch die fam­i­lienergänzende Erziehung und die Stärkung der sozialen Kom­pe­ten­zen. Dank des tollen, engagierten Kita-Teams fühlen sich die Jun­gen und Mäd­chen hier beson­ders wohl und so ist die Kita bei den Eltern in der Umge­bung sehr beliebt. Die Folge: die Kita platzt fast aus allen Näht­en. Hier muss baulich drin­gend nachgebessert wer­den. Die Erweiterung der oberen Etage bietet sich dazu an. Ich bin opti­mistisch, dass ich bei dem The­ma auf offe­nen Ohren stoße. Denn hier geht es um unsere Zukun­ft, da darf nicht am falschen Ende ges­part werden.

Im Anschluss traf ich mich zum Infor­ma­tion­s­ge­spräch mit dem Vor­sitzen­der des Vere­ins zur Förderung von Land­wirtschaft, Handw­erk und Kul­tur e.V., bess­er bekan­nt als Horst Ficht­müller von der Greif­f­en­berg­er Müh­le. Der Wieder­auf­bau der Greif­f­en­berg­er Müh­le ist ein Wahnsinnspro­jekt, das nur durch aus­re­ichend „Ver­rück­te“ von ein­er Vision zu Real­ität geführt wer­den kon­nte. 1830 wurde die Müh­le in Greif­f­en­berg als Achtkant-Erd­hol­län­der, völ­lig aus Holz und mit zwei Mahlgän­gen gefer­tigt. Bis 1938 arbeit­ete die Müh­le als Getrei­demüh­le und wurde seit­dem dem Ver­fall über­lassen. Seit 1994 bemühte sich eine Hand­voll Enthu­si­as­ten um die Restau­rierung und die Wieder­her­stel­lung eines Betrieb­szu­s­tandes. 2006 bran­nte die Müh­le nach einem Blitzschlag, aber der Müh­len­vere­in gab nicht auf, sam­melte Spenden und gewann weit­ere Müh­len­lieb­haber hinzu. Das Ergeb­nis ist beein­druck­end. Die Müh­le ist bis zum Dach orig­i­nal­ge­treu wieder­hergestellt, das Fun­da­ment saniert, der Diesel­mo­tor gebor­gen und eben­falls ein­satzbere­it, die orig­i­nale Königswelle ist betrieb­s­bere­it und das Schmuck­stück läuft. Ehre­namtliche Müller kön­nen bere­its Vor­führun­gen zeigen. Der Vere­in sieht sich aber längst nicht am Ende und plant bere­its den Dachauf­bau mit den Flügeln.

Zu guter Let­zt ging es zum Vere­in zur Erhal­tung und Rekul­tivierung von Nutzpflanzen in Bran­den­burg e.V., kurz Vern e.V. Der Vere­in in Greif­f­en­berg unter­hält ein eigenes Saatgutarchiv mit ein­er Auf­bere­itungswerk­statt mit inzwis­chen nahezu 2.000 Nutz- und Zierpflanzen. Diese Rar­itäten sollen dann auf dem Feld, im Garten oder auf dem Balkon wieder ange­baut wer­den kön­nen. Es han­delt sich dabei um eine riesige Auswahl alter Sorten von Getrei­de, Kartof­feln, Äpfeln, Tomat­en, Kräutern sowie längst vergessen­er Beson­der­heit­en von Pflanzen. Alte und sel­tene Kul­turpflanzen sollen erhal­ten und all­ge­mein zugänglich gemacht wer­den. Ein wichtiger und unter­stützenswert­er Beitrag für die biol­o­gis­che Vielfalt, die durch Ein­heitssaatgut und mod­erne Gen­tech­nik immer mehr zurückge­drängt wird. Tolles Pro­jekt inmit­ten meines Wahlkreises!

Bild © Jens Koeppen