Bei der Grü­nen Woche in Berlin drehte sich alles um Ernährung und Land­wirtschaft. Beglei­t­end zur welt­größten Agrarmesse debat­tierte der Bun­destag einen Koali­tion­santrag, der sich für die Stärkung ländlich­er Räume stark macht. Die ländlichen Regio­nen sind die Kraftzen­tren Deutsch­lands. Inno­v­a­tive mit­tel­ständis­che Unternehmen, ein natur­na­h­es Leben­sum­feld und ein buntes, starkes Vere­insleben prä­gen die Lebens- und Arbeitswel­ten auf dem Land. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass einige Regio­nen vom struk­turellen und demografis­chen Wan­del beson­ders betrof­fen sind.

Gutes Leben und Arbeit­en auf dem Land schaffen
Deshalb sollen mit dem jet­zt im Bun­destag debat­tierten Antrag die Bemühun­gen der Bun­desregierung unter­stützt wer­den, Rah­men- und Förderbe­din­gun­gen für gutes Leben und Arbeit­en auf dem Land zu schaf­fen. Dazu gehört ein wirk­lich flächen­deck­ender Bre­it­ban­daus­bau eben­so wie die Ent­las­tung des Ehre­namtes von bürokratis­chen Las­ten oder die Stärkung der interkom­mu­nalen Zusam­me­nar­beit. So gibt es bei der Ver­sorgung mit Mobil­funk und dig­i­taler Infra­struk­tur vielerorts noch Verbesserungs­be­darf und die Men­schen erwarten eine ver­lässliche Ver­sorgung mit dig­i­taler Infra­struk­tur in den ländlichen Regio­nen. Das ist für Unternehmen wie für Pri­vat­per­so­n­en ein wesentlich­er Stan­dort­fak­tor und Teil der Daseinsvorsorge.

Land­wirte brauchen schnelles Internet
Ger­ade Land­wirte benöti­gen ein schnelles, ver­lässlich­es Inter­net, möglichst auf 5G-Stan­dard. Nur so kön­nen sie die Poten­ziale ein­er ver­net­zten Landtech­nik ‚Made in Ger­many‘ voll auss­chöpfen, um damit nach­haltige Präzi­sion­s­land­wirtschaft 4.0 zu betreiben. Deshalb fordert die Koali­tion die Bun­desregierung mit dem Antrag auf, alles zu tun, damit ein zügiger und wirk­lich  flächen­deck­ender Aus­bau von Glas­fas­er und mod­ern­ster Mobil­funk­tech­nik erfolgt.

Mehr als die Hälfte der Deutschen leben auf dem Land
Für die Union sind ländliche Regio­nen außer­dem kein Anhängsel der Bal­lungszen­tren, son­dern Fun­da­ment des Lan­des. Denn mehr als die Hälfte der Deutschen lebt auf dem Land. Viele mit­tel­ständis­che „Hid­den Cham­pi­ons“, also Welt­mark­t­führer in ihrer jew­eili­gen Sparte, und tech­nolo­gieori­en­tierte Zulief­er­er haben dort ihren Sitz. Für die Hälfte der sozialver­sicherungspflichtig Beschäftigten (50,5 Prozent) liegt der Arbeit­sort in ländlichen Räumen.

Ehre­namt fördern
Ein beson­der­er Schw­er­punkt ist außer­dem die Förderung des Ehre­namtes. Ehre­namtlich engagierte Frauen und Män­ner sind das Herz und die Seele der Dör­fer. Mehr als alles andere benötigt das Ehre­namt deshalb auf dem Land eine Ent­bürokratisierung­sof­fen­sive: Für die Frei­willige Feuer­wehr, die Chöre, Sportvere­ine oder Hospizinitiativen.

Bild © Jens Koeppen