Über die Forderung von Jens Koep­pen nach einem Min­destab­stand von 1000 Metern zwis­chen Win­drädern und Wohn­be­bau­ung berichtet kür­zlich die “taz”.

Den voll­ständi­gen Artikel “Mehr, nicht weniger Platz” find­en Sie auf der Inter­net­seite der “taz” unter dem fol­gen­den Link https://taz.de/Mindestabstand-fuer-Windraeder/!5640255/

Einen Auszug aus dem Artikel kön­nen Sie nach­fol­gend gern hier lesen:

Rund 800 Win­dräder stün­den schon in seinem Wahlkreis, sagt Jens Koep­pen. Der CDU-Poli­tik­er ist direkt gewählter Bun­destagsab­ge­ord­neter unter anderem für die Uck­er­mark, ein Gebi­et, das vom nördlichen Stad­trand Berlins bis nach Meck­len­burg reicht. Und er warnt: „Wir kön­nen nicht das ganze Land zubauen und ein­fach über die Sor­gen und Äng­ste der Men­schen hin­wegge­hen. Son­st brauchen wir uns nicht zu wun­dern, wenn sich die Leute von der Poli­tik noch weit­er abwenden.“

Koep­pen set­zt sich für stren­gere Regeln ein, die den Aus­bau der Winden­ergie in Gren­zen hal­ten sollen. In der Frak­tion der Union ist er ein­er der stärk­sten Befür­worter eines Min­destab­standes von 1.000 Metern zwis­chen Win­drädern und Sied­lun­gen. Diese Ent­fer­nung haben SPD und Union in ihrem Klima­paket vere­in­bart. Die Christ­demokrat­en leg­en sie allerd­ings restrik­tiv­er aus als die Sozialdemokrat­en. Die geplante Entschei­dung im Bun­desk­abi­nett deshalb wurde auf Anfang Dezem­ber verschoben.

Für Koep­pen sind die 1.000 Meter nur „ein erster, wichtiger Schritt“. Angesichts der immer höheren Anla­gen wür­den „auch größere Ent­fer­nun­gen zu Sied­lun­gen nötig“. Dabei sei er kein Geg­n­er der Energiewende, betont der CDU-Poli­tik­er. „Weil die Leis­tung der Win­dräder steigt, kön­nen wir das 2030-Ziel auch mit weniger Anla­gen erre­ichen.“ Die Bun­desregierung will, dass in zehn Jahren 65 Prozent des Stroms aus regen­er­a­tiv­er Erzeu­gung stammt.

Ein neues Gutacht­en im Auf­trag des Umweltamtes wider­spricht nun Koep­pens Annahme, dass das auch mit der stren­gen Win­dregel funk­tion­iert. Die zen­trale Aus­sage lautet: „Der Aus­bau der Wind­kraft dro­ht durch die geplante Ein­führung ein­er Abstand­sregel zum Erliegen zu kom­men.“ Statt weniger müssten mehr Flächen für Win­dräder zur Ver­fü­gung gestellt werden.

(…)

Die entschei­dende Frage ist nun, wie viele Win­dräder auf diesem Platz hinzuge­baut wer­den kön­nen – und ob die Leis­tung dann aus­re­icht, um das Ziel für 2030 zu erre­ichen. Heute ste­hen in Deutsch­land rund 30.000 Rotoren mit ein­er Leis­tung von etwa 50 Gigawatt (GW). Für 65 Prozent Ökostrom 2030 braucht man unge­fähr 70 GW.

Die recht­skräfti­gen Bestands­flächen ver­fü­gen aktuell über ein Zubaupoten­zial von 23 GW“, heißt es nun in dem Gutacht­en des Umweltbundes­amtes. Eigentlich müsste dieses Poten­zial reichen, um in zehn Jahren aus­re­ichend Wind­strom an Land zu pro­duzieren. Zumal die Expert*innen ein „the­o­retis­ches Leis­tungspoten­zial der nutzbaren Flächen bis 2030 von rund 81 GW“ sehen. Trotz­dem, so schränken sie ein, sei es fraglich, ob sich so das 65-Prozent-Ziel erre­ichen lässt.

Die Gründe: Nicht alles, was möglich ist, wird auch gebaut. Viele Pro­jek­t­pläne wer­den jahre­lang beklagt, etwa weil schützenswerte Vögel an geplanten Stan­dorten brüten. Dadurch reduzieren sich die grund­sät­zlich in Frage kom­menden Flächen. Es bestün­den deshalb „erhe­bliche Unsicher­heit­en, ob selb­st eine Leis­tung von 74 GW mit der aktuellen Flächenkulisse erre­icht wer­den kann“. Deshalb war­nen die Gutachter*innen davor, den Platz durch eine harte Abstand­sregel noch weit­er einzuschränken. (…)”

Quelle: www.taz.de

Bild © Jens Koeppen