Noch einmal die Fakten: Anfang Oktober 2017 startet der Ausbau der B 198 zwischen B 2 und Groß Ziethen. Strecke: 5 Kilometer, Ziel: 3 Kilometer Dreispurigkeit plus Radweg, Baufirma: Matthäi, Kosten: 5,9 Millionen Euro, Bau unter Vollsperrung, geplante Fertigstellung: Dezember 2018. Als Matthäi drohte, es dauert bis Juni, ging eine Protestwelle in der Region los. Ministerpräsident Dietmar Woidke musste sich einschalten und versprach im Februar 2018: „Das Ziel ist nach wie vor und das Ziel ist erreichbar: Wir müssen im Jahr 2018 mit der Baumaßnahme fertig werden.“ Im Oktober 2018 hebt das Land den Bauauftrag mit Matthäi auf. Fertig sind gerade einmal 1,5 Kilometer neue Straße. Das Land erhebt keine Schadensersatzforderung mit der Begründung, dass die gerichtliche Klärung ein Jahr hätte dauern könnte, so lange hätte die Straße gesperrt bleiben müssen.
Wütend die Reaktion des CDU-Bundestagsabgeordneten Jens Koeppen aus der Uckermark: „Jetzt hat die Uckermark endgültig ihren Straßen-BER. 15 Monate Vollsperrung, 15 Monate gestresste und genervte Pendler, Bürger, Unternehmer und Spediteure, 15 Monate teure und zeitaufwendige Umleitungen und 15 Monate Ignoranz aus dem Landesministerium und dem Landesbetrieb für Straßenwesen. Wofür? Für 1500 Meter dreistufigen Ausbau! Getoppt wird das Ganze noch von der mangelnden Kommunikation. Statt allen frühzeitig reinen Wein einzuschenken und ehrlich zu sein, wurde bis zuletzt suggeriert, dass die Straße im Dezember fertig werde.“ (…)
Die Wut, Empörung und Ohnmacht der Uckermärker über den Bauskandal findet Ulrich Menter, Präsident der Unternehmervereinigung Uckermark völlig berechtigt: „Der ganze Sachverhalt ist so erschreckend und unglaublich. Anscheinend glaubt die Landesregierung, dass sie so etwas mit den Uckermärkern machen kann. Wir als Unternehmervereinigung fordern, dass wir uns hier vor Ort zusammentun, und damit meine ich die Politiker aller Parteien, Verwaltungen und Verbände, und mit aller Macht Transparenz einfordern, mit aller Macht intervenieren. Leider mauert die Landesregierung und verweist auf Gespräche im Dezember.“
Die Industriekapitäne des Wirtschaftsstandortes Schwedt haben die Verkehrsministerin zu einem dringenden Krisengipfel zum Thema Verkehrsanbindung eingeladen. Für den 7. Dezember, wenn die B 198 bereits wieder befahrbar sein soll, hat Ministerin Katrin Schneider einem solchen Treffen zugestimmt.
Dann soll nicht nur geklärt werden, wann und wie der jetzt liegengebliebene Bau der Überholspur zwischen Klein und Groß Ziethen erfolgt, sondern auch der Weiterbau bis zur Anschlussstelle Joachimsthal.
Die Industriekapitäne des Wirtschaftsstandortes Schwedt haben die Verkehrsministerin zu einem dringenden Krisengipfel zum Thema Verkehrsanbindung eingeladen. Für den 7. Dezember, wenn die B 198 bereits wieder befahrbar sein soll, hat Ministerin Katrin Schneider einem solchen Treffen zugestimmt. (…)”
Quelle: www.moz.de, 26.10.2018
Bild © Jens Koeppen
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