Eine meiner Wahlkreistouren führte mich kürzlich nach Angermünde. Interessante Besuche und Gespräche standen an diesem Tag wieder auf dem Programm. Als erstes besuchte ich die Kita „Weltentdecker“. Knapp 60 Jungen und Mädchen werden hier in dem ehemaligen Gebäude einer Feuerwehr nach dem Reggio-Prinzip betreut, erklärt mir die 28-jährige Kitaleiterin Lorien Höft. „Du denkst dich ins Leben und das Leben findet in dir eine Ausdrucksform.“ — Das ist das Motto der Erlebniskindertagesstätte in Angermünde, direkt am Tierpark Angermünde gelegen. Das Grundkonzept der Reggio-Pädagogik ist, dass die Erzieher mit den Stärken und nicht gegen die Schwächen der Kinder arbeiten. Die Kinder sollen sich individuell nach ihren Möglichkeiten entfalten und selbst verwirklichen. Im Mittelpunkt steht dabei das Wahrnehmen, Forschen und Lernen — die Fähigkeit zur Selbstbildung und die Begeisterung der Kinder stärken. Vielfältige Projektarbeit und eine intensive Partnerschaft mit den Eltern sind weitere Kennzeichen der Kita, die in Trägerschaft des Angermünder Bildungswerkes arbeitet.
Dank des Bundesprogramms „Kitabetreuungsfinanzierung“ und rund 290.000 Euro Bundesfördermittel wird sich die Kapazität der Kita mit dem Ausbau der oberen Etage um 40 weitere auf 100 Plätze steigern. Lorien Höft freut sich auf die kommenden Herausforderungen. Ich selbst bin von der Kita, den Kindern und den Kita-Pädagogen begeistert und freue mich auf ein Wiedersehen.
Ein gutes Gespräch — von Handwerksmeister zu Handwerksmeister — führte ich beim Unternehmensbesuch bei Bäckermeister Klaus Schreiber. Hier gelingt der Spagat zwischen Tradition und Moderne sehr gut und in den nächsten Jahren stehen weitere Investitionen an. Mit 65 Jahren steht Klaus Schreiber nicht mehr nachts in der Backstube sondern kann sich seiner Arbeit als Obermeister der Bäckerei- und Konditoreninnung Uckermark widmen. Qualitativ hochwertige Produkte, Ideenreichtum und ein motiviertes Team, das mit Herzblut bei der Sache ist, zeichnet die Bäckerei Schreiber aus. Als Vorsitzender der AG Handwerk im Deutschen Bundestag besuche ich regelmäßig Handwerkskollegen im Wahlkreis. In der Backstube von Klaus Schreiber wurden die Forderungen an die Politik schnell und klar formuliert: Gute Rahmenbedingungen für kleine und mittelständische Betriebe, weniger Gängelei durch überbordende Bürokratie, mehr Wertschätzung der unternehmerischen Tätigkeiten und weniger Eingriffe in die Tarifautonomie, wie die derzeit geplante bundeseinheitliche Mindestausbildungsvergütung. Handwerker wollen ihr Handwerk ausüben, Lehrlinge ausbilden, die Zukunft ihres Betriebes sichern und nicht stundenlang am Schreibtisch sitzen und Statistiken ausfüllen. Die Diskussion um die Einführung einer Mindestausbildungsvergütung verfolge ich sehr kritisch. Eine einheitliche gesetzliche Mindestvergütung für Auszubildende gefährdet das gut funktionierende System der dualen Ausbildung, das uns letztendlich stark gemacht hat. Das Deutsche Handwerk ist eine Erfolgsgeschichte und eine Säule des Wohlstandes in Deutschland — das soll auch in Zukunft so bleiben.
Bilder © Jens Koeppen
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