Gemein­sam mit Biesen­thals Bürg­er­meis­ter Carsten Bruch war ich zum Monats­be­ginn in Biesen­thal unter­wegs. Erste Sta­tion war die TZMO Kap­i­tal­gruppe, die seit 1999 in Biesen­thal ihre Nieder­las­sung betreibt. Die TZMO ist ein europäis­ch­er Her­steller und Liefer­ant von Medizin‑, Pflege- und Hygien­e­pro­duk­ten für den Welt­markt in 17 Län­dern mit ca. 8.000 Beschäftigten. Dank langjähriger Erfahrung und neuster Tech­nolo­gien bieten sie den Kun­den Pro­duk­te von höch­ster Qualität.

140 Män­ner und Frauen – über­wiegend aus der Region – sind bei der TZMO in den ver­schieden­sten Beruf­szweigen angestellt. Damit ist das Unternehmen ein wichtiger Arbeit­ge­ber, der sich auch zu 100% mit der Region und ihren Ein­wohn­ern iden­ti­fiziert. Im Anschluss an eine kurze Unternehmen­spräsen­ta­tion führte Geschäfts­führer Piotr Daszyn­s­ki per­sön­lich durch die erst kür­zlich neu eröffnete mod­erne Logistikhalle.

Im Anschluss ging es für uns zu der Hoff­nungstaler Werk­stät­ten gGmbH/ Lobe­taler Bio-Molk­erei, wo uns der neue Geschäfts­führer Lud­wig Pagel empf­ing. Die Lobe­taler Bio-Molk­erei gehört zur Hoff­nungstaler Werk­stät­ten gGmbH und existiert seit 2010. Jährlich wer­den hier rund 2,1 Mil­lio­nen Liter Bio-Milch ver­ar­beit­et. Das Haupt­pro­dukt ist Joghurt, gefol­gt von Trinkmilch und Quark. Das neueste Pro­dukt der Lobe­taler-Bio-Fam­i­lie ist “Qurt” — ein Pro­dukt aus Magerquark, einem kräfti­gen Schuss Bio-Joghurt und einen Schluck Sahne. Klar, dass wir diesen vor Ort gle­ich auch ein­mal pro­biert haben.

In den Hoff­nungstaler Werk­stät­ten erhal­ten suchtkranke, seel­isch, geistig oder kör­per­lich behin­derte Men­schen eine Lebensper­spek­tive. Dafür hat Friedrich von Bodelschwingh vor gut 100 Jahren die Basis gelegt. Er wusste um die Kraft und Größe, die in allen Men­schen wohnt, und gab Berlin­er Obdachlosen „Arbeit statt Almosen“. Heute ist die Hoff­nungstaler Stiftung Lobe­tal mit ihren Werk­stät­ten, Bil­dungsange­boten, medi­zinis­chen Ein­rich­tun­gen, ihrer Kinder‑, Jugend- und Alte­nar­beit eine der bedeu­tend­sten Sozialein­rich­tun­gen im Land Brandenburg.

In Biesen­thal find­en Men­schen mit Behin­derun­gen in den ver­schiede­nen Bere­ichen eine Auf­gabe – von der Molk­erei über die Baum­schule bis hin zum Verkauf. Im Gespräch tauscht­en wir uns schließlich zu den Plä­nen der Erhöhung des Aus­bil­dungs­geldes für Men­schen mit Behin­derun­gen nach SGB III §12 aus, deren Fol­gen für die Werk­stät­ten exis­tenzbedro­hend sein kön­nten. Hier müssen wir auf­passen, dass wir das Kind nicht mit Bade ausschütten.

Region­al, saison­al und gesund — das ist das Mot­to vom Land­wirtschafts­be­trieb und dem Hofladen von Fam­i­lie Hüb­n­er in Danewitz. In Zeit­en von Fast­food und Glob­al­isierung besin­nen sich immer mehr Men­schen auf das Ursprüngliche, das Natür­liche, das Boden­ständi­ge — und kaufen deshalb direkt im Hofladen eines regionalen Erzeugers ein. Dort find­et der Ver­brauch­er Kon­takt zum Pro­duzen­ten und erhält frische Nahrungsmit­tel, deren Pro­duk­tion­sweg und Qual­ität er über­prüfen und zuord­nen kann. Der richtige Weg für gesun­des Essen und Nach­haltigkeit. Gut für den Ver­brauch­er, den Pro­duzen­ten und die Umwelt. Der seit Gen­er­a­tio­nen beste­hende Fam­i­lien­be­trieb stellt näch­stes Jahr seine Pro­duk­tion auf Bio um — ein Weg, den sie ganz bewusst gemein­sam mit ihrer Tochter als Unternehmen­snach­fol­gerin gewählt haben. “Neben­bei” engagiert sich Babette Hüb­n­er auch im Fördervere­in der Kirche Danewitz und in der Kom­mu­nalpoli­tik. Respekt!

Bild © Jens Koeppen