Über die Forderungen von Jens Koeppen nach verlässlichen Akzeptanzkriterien für die Menschen beim Ausbau der Windkraft (Mindestabstand für Windenergieanlagen von 1.000 Metern zur Wohnbebauung) berichtete auch das Fachmedium energate-messenger. Den Artikel “Windenergie: Grünen-Kritik entzweit grosse Koalition” vom 15.07.2019 können Sie unter dem folgenden Link lesen: https://www.energate-messenger.de/news/193187/windenergie-gruenen-kritik-entzweit-grosse-koalition
Einen Auszug aus dem Artikel erhalten Sie gern nachfolgend:
“Die Diskussion um den stockenden Ausbau der Onshore-Windenergie in Deutschland hat mit dem jüngsten Forderungskatalog der Grünen-Fraktion im Bundestag neue Nahrung erhalten. Diese hatten fünf Sofortmaßnahmen für mehr Windkraftanlagen vorgelegt und dabei vor allem kritisiert, dass die Union die Einführung bundesweiter Mindestabstände erwägt (energate berichtete). Während die Union weiter an Mindestabständen festhält, lehnt die SPD den Vorstoß ab.
Auf energate-Anfrage bei der Unions-Fraktion sagte Jens Koeppen (CDU), dass beim Ausbau der Erneuerbaren auf eine bessere Akzeptanz der Menschen sowie verfügbare Netzkapazitäten zu achten sei. Dass gegenwärtig ein sehr geringer Zubau von Windenergieanlagen stattfindet, liege daran, dass “aufgrund fehlender Akzeptanz — insbesondere akzeptabler Abstandsregelungen — nahezu jedes Projekt beklagt wird”. In der “AG Akzeptanz” werde unter anderem darüber diskutiert, wie verloren gegangenes Vertrauen zurückgewonnen werden könne. Konkret schlägt die Union daher einen Mindestabstand für Windenergieanlagen von 1.000 Metern zur Wohnbebauung vor. “Das ist eine Tabuzone, in der auch nicht repowert werden kann. Das ist in vielen Bundesländern bereits Standard”, so Koeppen. Ab der 1.000 Meter solle es eine “Opt-Out-Klausel” für die Länder und die Schaffung einer Errichtungszone ohne Privilegierung vom 5‑Fachen der Gesamtanlagenhöhe geben. In diesem Bereich sollen die Länder und Kommunen entscheiden.
“Innovation statt Flächenziele”
Die Grünen hatten darüber hinaus gefordert, mindestens zwei Prozent der deutschen Landesfläche für Windkraftanlagen freizugeben. Aus Sicht der Union bringe das “die Menschen auf die Barrikaden. Es würde zum Beispiel in NRW quasi einen Zubau direkt an der Ortsgrenze bedeuten.” Stattdessen sollte mit den Flächen ausgekommen werden, die unter Akzeptanzgesichtspunkten zur Verfügung stehen. Die Windbranche müsse die dafür notwendige Innovationsleistung zeigen, so Koeppen weiter. Die Bereitstellung zusätzlicher Flächenbereitstellung “darf jetzt nicht mehr über die Köpfe der Menschen hinweg geschehen.” Entscheidend sei auch nicht der prozentuale Anteil der Landesfläche, sondern die Frage, wie viel Leistung künftig nach der Abschaltung von bestehenden Kapazitäten benötigt wird. Bezogen auf das 65-Prozent-Ziel erneuerbarer Energien würden grob berechnet 20.000 Anlagen an Land benötigt — bei circa 3,5 MW Leistung je Anlage. Derzeit stünden in Deutschland schon circa 30.000 Anlagen.
SPD: Grünen-Vorschlag “gangbarer Weg”
Der Koalitionspartner SPD steht dem Grünen-Vorschlag nach einem Flächenziel dagegen “offen gegenüber”. “Es wäre aus unserer Sicht zusammen mit einer Südquote Windkraft ein gangbarer Weg”, so die SPD-Fraktion auf energate-Anfrage. Auch lehne sie bundesweite Mindestabstände zwischen Wohnbebauung und Windkraftanlagen generell ab. “(…)”
Quelle: www.energate-messenger.de, 15.07.2019
Bild © Jens Koeppen
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