Auch in der zweiten Woche meiner Sommertour war ich wieder viel unterwegs, quer durch die Uckermark und den Barnim.
Am Dienstag begann die Tour mit zahlreichen Terminen und Besuchen zunächst in der Kita „Abenteuerland“ in Tantow. Hier konnte ich einen vertiefenden Einblick in die Arbeit der Kita in Trägerschaft der Volkssolidarität gewinnen. Über die Hälfte der Kinder sind aus unserem Nachbarland Polen und haben zum Teil nur sehr wenige Deutschkenntnisse. Im Kita-Alltag stellt das gerade die Erzieher vor große Herausforderungen.
Nach dem anschließenden Arbeitsgespräch mit Bürgermeister Frederik Bewer im Angermünder Rathaus ging es für mich weiter zur Grumsiner Brennerei von Thomas Blätterlein. Hier wollte ich mich über aktuelle Projekte und Investitionspläne informieren und war beeindruckt, was hier in wenigen Jahren auf die Beine gestellt wurde — trotz so mancher bürokratischer Hürden. Eine weitere wartet schon, denn der Unternehmer möchte seine Anlage erweitern und im Grumsiner Betrieb auch selbst Mahlen. Zunächst mahlen jedoch nur die Verwaltungsmühlen — und das zu langsam. Es ist unverständlich, warum Ermessensspielräume nicht zügig genutzt werden. Ich bewundere unsere Unternehmen und Start-Ups in der Region für ihren Enthusiasmus, ihre Ideen und den Willen etwas auf die Beine zu stellen. Gern werde ich sie, wo ich nur kann, bei der Bewältigung der bürokratischen Herausforderungen unterstützen.
Am Mittwoch erwartet erwartete mich ein Prenzlau-Tag mit vielen interessanten Terminen. Am Vormittag war ich zum Unternehmensbesuch in der Hanffaser Uckermark eG angemeldet. Die breite Produktpalette war beeindruckend. Ob Dämmstoff, Futtermittel oder Pellets — die Hanffaser ist ein wahres Allround-Talent. Besonders interessant fand ich das derzeit laufende Pilotprojekt, wobei die Hanffaser zukünftig als Kohlefaser-Ersatz, zum Beispiel bei Flugzeugteilen, dienen soll.
Im Anschluss stand ein Besuch auf dem Naturbauernhof von Familie Gierke in Drense auf dem Programm. Ferien auf dem Bauernhof sind längst kein Geheimtipp mehr und nicht nur bei Familien mit Kindern beliebt. Auf dem Naturbauernhof Gierke mit nachhaltiger Bewirtschaftung machen Gäste von nah und fern Urlaub und genießen die Entspannung inmitten der idyllischen Landschaft. Was der Familienbetrieb — jetzt schon in zweiter Generation — auf die Beine gestellt hat, ist absolut beeindruckend und sehenswert.
Auf der Mitgliederversammlung des Brandenburgischen Seniorenverbandes e.V. im Prenzlauer Bürgerhaus war ich am Nachmittag zur Gesprächsrunde mit circa 40 Seniorinnen und Senioren zu Gast. Es erwartete mich ein sehr aufgeschlossenes und debattenfreudiges Publikum. Über viele Themen aus der Bundes- und Regionalpolitik konnten wir uns im Rahmen der Gesprächsrunde austauschen. Die Senioren hatten zahlreiche Fragen und gaben wertvollen Input, den ich gerne mitnehme. Ich freue mich schon heute auf unseren nächsten Austausch — ob in Prenzlau oder Berlin.
Am Donnerstag stand ein Besuch der Straußenfarm Liebenstein Hohenfinow auf dem Programm. Am 21. Juli feierte die Familie Krampitz bereits das 15. Firmenjubiläum. Viele Schwierigkeiten gab es in den vergangenen Jahren zu bewältigen. Inzwischen ist der Betrieb längst etabliert, muss aber immer noch das ein oder andere bürokratische Hindernisse überwinden. Die Bürokratie insgesamt, insbesondere auch europäische Vorschriften, binden Ressourcen, die dann im Unternehmensalltag fehlen. Im Hofladen der Straußenfarm findet man übrigens alles rund um den Strauss. Vom Filet, über das Ei, bis hin zu Staubwedeln und Schmuck aus Federn — alles Produkte, die in Kooperation mit regionalen Betreiben hergestellt werden.
Am Freitag standen erneut Besuche in und um Angermünde auf dem Programm. Als erstes habe ich mich mit großem Interesse über die Pläne zur weiteren Sanierung des Gutshauses Mürow von Dr. Clemens Krauss informieren lassen. Eine lebendige Nutzung ist die beste Form des Denkmalerhalts. In Mürow bei Angermünde hat sich ein Förderverein dieser Aufgabe verschrieben. Das Gutshaus stand schon auf der Abrissliste und auch für den Kornspeicher gab es keine Verwendung. Dabei handelt es sich bei dem Ensemble, das der Schinkel-Schule zugeschrieben wird, in dieser Qualität um eines der bedeutendsten Wirtschaftsgebäude des nordöstlichen Brandenburgs aus dieser Zeit. Der angrenzende Park macht das Ganze einzigartig. Bald sollen hier Kunst, Kultur und eventuell ein Modelabel einziehen. Das sind gute Entwicklungen für Mürow und die gesamte Region.
Ein Unternehmensbesuch und ein Informationsgespräch bei der ArkoTech GmbH bildeten den Wochenabschluss. Leistungsstarke Voll-Vakuum-Röhren-Kollektoren zur Erzeugung thermischer Energie werden hier gefertigt. Seit 2008 produziert ArcoTech am Standort in Angermünde und wurde bereits für die patentierten Solar-Power-Röhren mit dem Zukunftspreis Brandenburg ausgezeichnet. Ein ausgezeichnetes Produkt in ausgezeichneter Qualität. Made in Germany und Made in Angermünde — darauf kann man stolz sein.
Bilder © Jens Koeppen
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