Die Anliegen und Anfra­gen der Bürg­erin­nen und Bürg­er, ins­beson­dere aus meinem Wahlkreis, sind mir sehr wichtig und ich nehme die vie­len Schreiben zu den unter­schiedlich­sten The­men, die ich erhalte, mit Respekt und Ern­sthaftigkeit zur Kenntnis.

Ich erwarte aber auch Respekt und Ern­sthaftigkeit von der anderen Seite. Deshalb habe ich entsch­ieden, kün­ftig inhaltlich nicht mehr auf Schreiben zu antworten, in denen die deutsche Sprache ide­ol­o­gisch, ent­ge­gen aller Regeln, verän­dert wird. Damit meine ich konkret das Ver­wen­den von jeglichen Gen­derze­ichen, wie beispiel­sweise „Gen­der­sternchen”, „Gen­der-Dop­pelpunkt“ oder „Gen­der-Gap“.

Mir ist bewusst, dass die jew­eili­gen Absender der E‑Mails und Briefe mit der Ver­wen­dung der Gen­derze­ichen ein Sig­nal set­zen wollen. Aber auch ich möchte ein Zeichen set­zen — und zwar für den Erhalt und Schutz unser­er Sprache in Wort und Schrift. Ich set­ze mich damit für einen Sprachge­brauch ein, der ver­ständlich, les- und sprech­bar sowie regelkon­form ist und bleibt.

Unsere Mut­ter­sprache ist bere­its sehr kom­plex. Sie wird durch „Gen­der­sternchen“, Unter­striche und Sprach­pausen ver­hun­zt und ver­liert an Würde. Die deutsche Sprache unter­schei­det nicht biol­o­gisch zwis­chen Geschlechtern, son­dern lediglich gram­matikalisch. Sprach­wis­senschaftlich gese­hen sind die Geschlechts­beze­ich­nun­gen daher keine Diskri­m­inierung. Es gibt keine Geschlechterg­erechtigkeit über die Sprache.

Zwar entwick­elt sich Sprache ständig weit­er, aber Sprache braucht vor allem auch Frei­heit, sich selb­st weit­erzuen­twick­eln. Hin­ter der „gegen­derten“ Sprache ste­ht aber eine ide­ol­o­gis­che Agen­da, bei der es nicht um gesellschaftliche Gle­ich­berech­ti­gung geht. „Gen­dern“ ist kein Aus­druck des Zeit­geistes, son­dern ste­ht vielmehr für ein poli­tis­ches Pro­gramm. Diese erzwun­gene Normierung von Sprache lehne ich ab.

Eine gezielte geschlechter­spez­i­fis­che Ansprache ist bere­its jet­zt jed­erzeit möglich und vorge­se­hen. Wer darüber hin­aus pri­vat „gen­dern“ möchte, kann dies tun, jedoch lehnt die Mehrheit der Bürg­er den moralis­chen Zeigefin­ger im öffentlich-rechtlichen Rund­funk oder in der Poli­tik ab. Das ist belehrend und hat in ein­er frei­heitlichen Gesellschaft nicht verloren.

Foto © Jens Koeppen