– Presseerklärung –
Zur Ankündigung des brandenburgischen Landeswirtschaftsministers Jörg Steinbach, den Windenergiezubau im Land drastisch zu erhöhen, erklärte der CDU Bundestagsabgeordnete und Spitzenkandidat für die Bundestagswahl Jens Koeppen:
“Die Ankündigung von Minister Steinbach hat sehr wenig mit sinnvoller Energiepolitik zu tun, aber viel mit hilflosem Aktionismus. Wer immer noch nicht begriffen hat, dass wir unseren Energiebedarf nicht annähernd allein aus heimischer Wind- und Solarenergie decken können, wird an der Energiewende scheitern.
Eine Solaranlage liefert unter besten Bedingungen 800 bis 900 Stunden Strom im Jahr. Ein Jahr hat aber 8760 Stunden. Auch Windenergieanlagen an Land decken nur den Bedarf für deutlich unter 2000 Stunden. Deshalb kann Wind und Sonne nur ein Teil der Lösung, zumindest in Deutschland, sein. Die jetzige Strategie vernachlässigt andere Technologieoptionen, Speicher sowie Energienetze und behindert so letztendlich die nachhaltige, bezahlbare Energieversorgung.
Auch die Netzproblematik wird in Brandenburg schon seit Jahren ignoriert. Bei der Genehmigungsdauer im Bereich der Verteilnetze belegt Brandenburg im Bundesvergleich negative Spitzenwerte. Schon der Strom der jetzigen Energieerzeugung kann nicht vollständig genutzt werden oder wird zu negativen Strompreisen ins Ausland umgeleitet. Ein Großteil der viel gepriesenen Erneuerbaren Stromerzeugung findet nur virtuell seine Nutzer. Das hat nichts mit sinnvoller Energiewende zu tun. Hier die Dynamik zu erhöhen, ist teuer und schadet sogar!
So werden wir die Akzeptanz vieler Brandenburger für die Energiewende nicht zurück gewinnen. Ich erwarte von einem Landeswirtschaftsminister Lösungen und keinen Aktionismus. Wo bleiben eigentlich die Initiativen des Wirtschaftsministers für faire Netzentgelte im Verteilnetzbereich und die Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Abstandsregelungen von Windkraftanlagen zur Wohnbebauung? Das Land hat nicht einmal einen Anlauf im Bundesrat unternommen, damit die Nachteile durch höhere Verteilnetzentgelte bundesweit ausgeglichen werden. Vom Land gehen auch keinerlei Initiativen zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Leitungsausbau aus. Bei der Diskussion über Speicher und Wasserstoff geht die Position von Brandenburg über die Formulierung von Überschriften nicht hinaus. So kann man nicht gestalten.“
Foto @ Jens Koeppen
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