Schwedt und Alcmene / Selb­stüber­schätzung oder Real­is­mus – das sagt CDU-Poli­tik­er Jens Koep­pen zu Kauf­plä­nen” ist am 15.08.2022 auf der Inter­net­seite der MOZ veröf­fentlicht wor­den und ste­ht unter dem fol­gen­den Link den MOZ+-Lesern zur Verfügung:

https://www.moz.de/nachrichten/brandenburg/pck-schwedt-und-alcmene-selbstueberschaetzung-oder-realismus-_-das-sagt-cdu-politiker-jens-koeppen-zu-kaufplaenen-65978209.html

Einen Auszug aus dem Artikel stelle ich Ihnen gern hier zur Verfügung:

(..) Deshalb hat Koep­pen auch mit großer Aufmerk­samkeit ein Inter­view von MOZ.de gele­sen, in dem der Geschäfts­führer Raul Riefler der noch rel­a­tiv unbekan­nten Alcmene GmbH seine Pläne für den Erwerb von Anteilen an der Raf­finer­ie in Schwedt dargelegt hat. “Die Gesellschafter­struk­tur hat nicht die ober­ste Pri­or­ität bei der Frage des Weit­er­be­triebes der PCK Raf­finer­ie in Schwedt“, sagt Koep­pen dazu nüchtern. Ein Verkauf zu 100 Prozent an die Liwathon-Gruppe des britis­chen Investors Daw­id Row­land – deren Tochter die Alcmene GmbH ist –, sei aus sein­er Sicht „derzeit nicht zwin­gend notwendig“.

Falls die Bun­desregierung einen solchen Kauf den­noch in Erwä­gung ziehe, weil die „Ros­neft Deutsch­land GmbH“ als bish­eriger Haupteign­er des PCK zu stark auf die Ver­ar­beitung rus­sis­chen Öls set­zt, stellen sich für Jens Koep­pen einige Fra­gen. Die wichtig­sten davon laut­en: „Wie groß ist das aufrichtige Inter­esse an der Zukun­ft der einzi­gen ost­deutschen Raf­finer­ie an der Oder? Geht es hier um eine ernst gemeinte Investi­tion in den Stan­dort oder han­delt es sich um ein oppor­tunes Geschäft eines Finanz­in­vestors, der bish­er auf dem Gebi­et der Erdölver­ar­beitung nicht son­der­lich in Erschei­n­ung getreten ist?“

Koep­pen fügt hinzu, dass sich „die Men­schen in Ost­deutsch­land noch sehr gut an die ein oder andere Heuschreck­e­nak­tion erin­nern kön­nen, ohne der Alcmene GmbH die redlichen Absicht­en absprechen“ zu wollen. Allerd­ings kön­nte aus sein­er Sicht ein wenig Selb­stüber­schätzung mitschwin­gen, wenn von ein­er 100-prozenti­gen Über­nahme von PCK Schwedt durch Alcmene die Rede sei.

Gefahr ein­er Marktbereinigung“

Kann zudem aus­geschlossen wer­den, dass die Briten mit PCK Schwedt eine willkommene Mark­t­bere­ini­gung vol­lziehen, um den heiß umkämpften Raf­finer­iemarkt etwas zu glät­ten?“, fragt Koep­pen nahezu im gle­ichen Atemzug. Und stellt als Über­legung in den Raum, dass „die Schwedter Erdölver­ar­beit­er sehr effek­tiv und erfol­gre­ich unter­wegs“ seien, was eini­gen Konkurenten ein Dorn im Auge sein könnte.

Immer­hin hat­te Alcmene-Chef Riefler in dem Inter­view mit MOZ.de auf die Frage nach ein­er Beschäf­ti­gungs­garantie für die 1200 PCK-Mitar­beit­er gesagt, dass man zu Job- und Stan­dort­garantien bere­it sei, da man – so wörtlich – „PCK als langfristiges Invest­ment“ sehe, „das die besten Tage noch vor sich hat“.

Aus der Sicht Koep­pens, der ja seit ver­gan­genem Herb­st nicht mehr Mit­glied ein­er Regierungspartei ist, son­dern der Oppo­si­tion ange­hört, ist für die Raf­finer­ie Schwedt „viel entschei­den­der, wie die Weichen in den näch­sten Wochen gestellt werden.“

Drusch­ba-Pipeline sollte länger offen bleiben

Der CDU-Poli­tik­er aus der Uck­er­mark geht noch weit­er und fordert: „Ohne Lösung für Schwedt darf es kein frei­williges Ölem­bar­go gegen rus­sis­ches Erdöl geben! PCK Schwedt muss zu 100 Prozent weit­er­laufen, um Ver­sorgungsen­g­pässe zu ver­mei­den und um die Anla­gen sowohl tech­nisch als auch wirtschaftlich fahren zu kön­nen. Solange kein voll­ständi­ger Ersatz des Pipelineöls aus rus­sis­chen Lager­stät­ten erfol­gt, muss die Pipeline Drusch­ba offen bleiben.“

Koep­pen kri­tisiert zudem, dass die sich seit Monat­en hinziehende Ungewis­sheit über die Zukun­ft des PCK „für die Men­schen in der Region unerträglich“ sei. Die Bun­desregierung müsse für einen Weit­er­be­trieb und bei möglichen Aus­fällen sog­ar für „einen finanziellen Aus­gle­ich und die Ver­sorgungssicher­heit sorgen.””

Quelle: www.moz.de (MOZ+), 15.08.2022

Foto © Jens Koeppen