In den Wahlkreiswochen war ich wieder viel unterwegs. In einer Gemeinde spielt sich oft nahezu das gesamte gesellschaftliche Leben in und um einen Verein oder die Feuerwehr ab. Beim Besuch bei der SG Union Klosterfelde konnte ich mich erneut davon überzeugen. Vereinschef Rolf Weinhold präsentierte nicht ohne Stolz die positive Entwicklung „seines“ Vereins. Für die Vereinsmitglieder und die gesamte Gemeinde ist er längst der Lebensmittelpunkt geworden. Das kommt nicht von alleine, sondern bedarf eines Netzwerkes von Freunden, Sponsoren und vor allem ehrenamtlichen Helfern, die nicht auf die Feierabenduhr schauen. Hier auf dem Vereinsgelände sprachen wir zu den allgemeinen und besonderen Herausforderungen der ehrenamtlichen Vereinsarbeit. Rolf Weinhold ist mit großer Leidenschaft Vereinsvorsitzender – er lebt für den Verein und unternimmt alle Anstrengungen, um Einschränkungen für den Sport- und Spielbetrieb auf dem Gelände zu vermeiden. Respekt allen Ehrenamtlichen, sich so aufopfernd überall in Brandenburg engagieren.
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Beim Besuch der Firma Forst- und Gartentechnik Didßun in Zerpenschleuse konnte ich mich davon überzeugen, dass der Mittelstand und das Handwerk trotz aller Widrigkeiten und suboptimalen politischen Rahmenbedingungen nicht aufgeben. Der 15-köpfige Familienbetrieb in zweiter Generation hat sich überregional als wichtiger Partner für alle privaten und professionellen Bedarfe im breit gefächerten Garten- und Forstbereich etabliert. Als Besonderheit darf der Service herausgestellt werden, der den Hol- und Bringeservice bei Bestellungen und Reparaturen und auch die Wartung und Überwinterung der Elektrorasenmäher umfasst. Bei seinen Produkten steht für die Familie Didßun die Qualität im Vordergrund: Husqvarna, Stihl, Pfanner, Kress uvm. finden sich im Produktkatalog. Ein bodenständiger, professionell aufgestellter, moderner Betrieb, der sich durch Kompetenz und ein hohes Maß an Freundlichkeit auszeichnet.
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Mit dem ersten feierlichen Spatenstich wurde zu Monatsbeginn in Ruhlsdorf am legendären Finowkanal der Beginn einer neuen Ära der ältesten natürlichen Wasserstraße Europas eingeleitet. Viele Jahre wurde gezögert, gezaudert und abgewogen. Die vielen Bedenkenträger hätten das Projekt beinahe in das sprichwörtliche Wasser geschüttet. Aber über zehn Jahre Beharrlichkeit haben sich ausgezahlt. Jetzt gibt es eine starke Partnerschaft zwischen Bund und einem Zweckverband, der das Vorhaben endlich voran bringt. Der Bund beteiligt sich mit 50 Prozent der Gesamtinvestitionen an allen Bau- und Planungskosten zur Grundinstandsetzung einschließlich der Automatisierung der Schleusen am Finowkanal, obwohl seine Zuständigkeit für den Tourismus mit dem Ende der Wirtschaftsschifffahrt auf dem Finowkanal offiziell auslief. Das ist ein enormer Erfolg, auf den ich lange hingearbeitet habe. Er basiert auf einer Initiative im Deutschen Bundestag aus dem Jahre 2011, die in einem Entschließungsantrag an die damalige Bundesregierung und später in einem namentlichen Haushaltsvermerk mündete. Ich hoffe, dass die Baumaßnahmen zügig voranschreiten und dadurch die dauerhafte, durchgängige Schiffbarkeit des Finowkanals Schritt für Schritt realisiert wird.
Die ersten 6 historischen Schleusen wurden im Sommer 2022 an den Zweckverband der Region Finowkanal übergeben. Ein weiterer Meilenstein für die Zukunft des Finowkanals folgte jetzt mit dem Startschuss zur Sanierung der Schleusen Ruhlsdorf, Leesenbrück und Grafenbrück sowie der Erweiterung der Fernüberwachung der Leitzentrale in Zerpenschleuse.
An den drei Schleusen Ruhlsdorf, Leesenbrück und Grafenbrück wird zeitgleich gebaut, dabei insgesamt eine Dauer von 18 Monaten veranschlagt. Daran schließt sich der 2. Bauabschnitt mit den Schleusen Schöpfurt, Heegermühle und Wolfswinkel an. Parallel dazu werden erste Voruntersuchungen für die zweite Tranche des Schleusenpakets vollzogen. Die WSV bleibt auch nach der Schleusenübergabe und ‑sanierung für das Gewässerbett, die Wehre und die ökologische Durchgängigkeit an den Staustufen des Finowkanals zuständig.
Für mich, für die Anrainer, für die Menschen in der Region, sowie die Gäste auf dem Wasser und an Land ist und bleibt der Finowkanal ein Geschenk. Er birgt ein enormes Potential. Die Attraktivität der Finowkanalregion wird mit dem Ausbau des Wassertourismus weiter wachsen.
Foto © Jens Koeppen
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