Ist die deutsche Politik der Energiewende gescheitert? Dieser Frage gingen auf Einladung der Konrad Adenauer Stiftung am Mittwochabend (24.02.2023) fast 100 Interessierte im Schwedter BrauWerk nach. Der von mir sehr geschätzte Prof. Dr.-Ing. Harald Schwarz, Inhaber des Lehrstuhls Energieverteilung und Hochspannungstechnik an der BTU Cottbus-Senftenberg, hat in seinem kurzweiligen Vortrag sehr anschaulich die Sackgasse beschrieben, in der wir uns befinden: Ideologie und Wunschdenken statt faktenbasierter Entscheidungen nach Vernunft, Realität und auf naturwissenschaftlichen Grundlagen begründet. Die Vorstellung, ein hochentwickeltes Industrieland mit über 80 Millionen Bürgern wesentlich mit Solar- und Windenergie versorgen zu wollen, stößt ziemlich schnell an physikalische Grenzen. Und dennoch treiben die Ignoranten meteorologischer Gegebenheiten in blindem Aktionismus den Ausbau von Wind und Solar ohne zusätzliche Nutzen voran. Die Dunkelflaute bleibt aber Realität.
Es war ein spannender Vortrag über die Faktenlage der Energiewende, an dem sich natürlich in Schwedt zwangsläufig ein Gespräch zur aktuellen Situation rund um die Situation der PCK-Raffinerie anschließen musste. Hier konnte ich aus erster Hand meine Erkenntnisse der aktuellen desaströsen Energiepolitik der amtierenden Bundesregierung und insbesondere des Wirtschaftsministeriums einbringen. Mein Eindruck aus den Debatten im Energieausschuss ist nach wie vor, dass man in Berlin und Potsdam die Raffinerie bereits aufgegebenen hat. Man möchte mit Schwedt offensichtlich ein Exempel statuieren.
PCK Schwedt wird bekanntermaßen seit Jahresbeginn nur noch über die Rostock-Pipeline mit Rohöl versorgt, was mit der Hälfte der Lieferung weit unter dem Bedarf der angeschlagenen Raffinerie liegt. Für die von der Bundesregierung versprochenen und öffentlich zugesagten Lieferungen aus Kasachstan und über den polnischen Hafen Gdansk fehlt bisher jede Spur, denn es gibt es keine vertraglichen Abmachungen. Außerdem lehnt Polens Regierung es ab, Schwedt zu beliefern, solange sich PCK im Mehrheitsbesitz der Rosneft-Tochter Rosneft Deutschland GmbH befindet. Die Absicht dahinter scheint einleuchtend: Der polnische Staatskonzern Orlen will das in Berlin und am Markt unbeliebte und jetzt wirtschaftlich taumelnde Unternehmen ganz oder teilweise zum Schleuderpreis erwerben, um dann kräftig im Ölgeschäft mitzumischen — eine spätere Abwicklung der Schwedter Erfolgsraffinerie nicht ausgeschlossen.
Die Bundesregierung will diesen Prozess beschleunigen. Um schnell das unliebsame PCK loszuwerden, soll das sogenannte Energiesicherungsgesetz nun so geändert werden, dass eine komplizierte Enteignung von Rosneft Deutschland umgangen wird. Somit könnten Habeck und Kellner Verkäufe von Unternehmensanteilen noch während der Treuhandschaft einleiten.
Die Ampel hinterlässt nicht nur in der Energiepolitik einen riesigen Scherbenhaufen. Schützenhilfe kommt von Kanzler Scholz, Vizekanzler Lindner und Ministerpräsident Woidke, indem sie nichts sagen und die grünen Ideologen gewähren lassen.
Foto © Jens Koeppen
Es hat doch schon vor 30 Jahren so gut geklappt. von den heute etwa 45% Teibhausgaseinsparung stammen 25 %-Punkte aus Ostdeutschland. Deindustriallisierung und Nichtförderung von 240 Mio Jahrestonnen Braunkohle.
Der Grüne Hans Josef Fell hat 2019 aufgeschrieben, dass Erdgas aus der Pipeline 40% mehr Treibhausgas verursacht, als Kohle und Öl. Die CO2-Rechnung in Deutschland ist demnach systematisch FALSCH! Für bei ‑160°C verflüssigtes Methan, das dazu noch oberflächennah durch Fracking gewonnen wird, ist die Rechnung noch viel schlechter. Erdgas ist eben KEINE Brückentechnologie!