Der Bundestag hat im Jahr 2020 den über viele Jahre diskutierten Kohleausstieg beschlossen. Als endgültiges Ausstiegsjahr für die Kohleverstromung wurde das Jahr 2038 festgeschrieben. Bis dahin ist aber sicherzustellen, dass die Energieversorgung durch bezahlbare Alternativen abgesichert werden kann und dass der Strukturwandel in den jetzigen Kohleregionen erfolgreich umgesetzt wurde.
Um sich über den aktuellen Stand des Strukturwandels auszutauschen, haben Mitglieder der CDU/CSU-Fraktion auf Einladung unserer Landesgruppe den Austausch mit Experten der Lausitzrunde gesucht. Die eingeladenen Bürgermeister haben die derzeitigen Diskussionen in der Region dargestellt und auch deutlich gemacht, an welchen Punkten die Unterstützung von Seiten des Bundes gegenwärtig fehlt.
Mein Fazit: „Aus der Region heraus wurde uns deutlich gemacht, dass der Zeitpunkt 2038 für den Kohleausstieg als realistisch erachtet wird, aber die von Bündnis90/Die Grünen geführte Diskussion zum Vorziehen des Kohleausstiegs zu einer erheblichen Verunsicherung in der Region führt. Weder Alternativen für die Versorgungssicherheit, noch der Strukturwandel, oder die Lösung des Wasserproblems können bis zum Jahr 2030 ausreichend vorangebracht werden. Die Diskussion zum Verlassen des Kohlekompromisses schadet dem Strukturwandelprozess erheblich und gefährdet aufgebautes Vertrauen der letzten Jahre. Zudem braucht der erfolgreiche Strukturwandel die Mittel der Gemeinschaftsaufgabe „Regionale Wirtschaftsstruktur“. Die gegenwärtig beabsichtigte Kürzung der Ampelregierung für den kommenden Bundeshaushalt gefährdet auch viele Projekte in den Kohleregionen, z.B. auch im Zusammenhang mit dem Ausbau der veränderten infrastrukturellen Rahmenbedingungen. Die Kürzungen müssen vom Tisch.
Wichtig ist zudem auch, dass das Beharren auf eine starre Abgrenzung der Finanzierungsmöglichkeiten von bestimmten Aufgaben für die Begleitung des Strukturwandels durch den Bund kontraproduktiv ist. Die Bundesebene hat den Kohleausstieg beschlossen, daher liegt die Finanzierungsverantwortung der Projekte auch überwiegend beim Bund. Hier auf Kompetenzabgrenzung zu pochen, bremst den Strukturwandel unnötig aus.”
Foto © Jens Koeppen
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