3,2 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland, eine Bruttowertschöpfung von über 105 Milliarden Euro, ein wichtiger Beitrag zur Völkerverständigung – die heimische Tourismusbranche hat eine erhebliche Bedeutung. Doch zum Start in die Sommerferien sind die Herausforderungen riesig. Vor allem die von der Bundesregierung betriebene Neuausrichtung der nationalen Tourismusstrategie ist kritisch zu bewerten. Der für den Tourismus zuständige Wirtschaftsminister Robert Habeck zeigt trotz der enormen Bedeutung der Tourismusbranche aktuell kein Verständnis für die Betriebe und ihre Mitarbeiter. Damit setzt er nicht nur Millionen Arbeitsplätze aufs Spiel, sondern schadet dem Gedanken des Tourismus nicht nur in Deutschland.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat daher ein Positionspapier verfasst, in dem eigene Schwerpunkte, Zielsetzungen und konkrete Vorschläge skizziert werden. Gern stelle ich Ihnen dieses Positionspapier hier zur Verfügung: Positionspapier Tourismus stärken und Chancen nutzen
Zum Hintergrund: Robert Habeck und die Ampelkoalition richten die Tourismuspolitik fast ausschließlich auf die Aspekte Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Natürlich verdient Klimaschutz und Nachhaltigkeit auch im Bereich Tourismus Beachtung. Die Wettbewerbsfähigkeit der Branche mit über drei Millionen Beschäftigten in der Gastronomie, der Hotellerie, in Reisebüros, bei Reiseveranstaltern, bei Verkehrsunternehmen und weiteren Tourismusanbietern spielt aber in der verfolgten Zielsetzung fast überhaupt keine Rolle. Dabei sieht sich die Branche aktuell großen Herausforderungen gegenüber. Die anhaltend hohe Inflation, die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der Mitarbeitermangel und die durch den Krieg in der Ukraine bedingte Zurückhaltung von Touristen und Geschäftskunden vor allem aus Asien und Amerika setzt gerade die kleineren und mittelständische Tourismusbetriebe unter erheblichen Druck. Die Ampel sieht dies nicht.
Ein wichtiges Anliegen der Branche ist es auch, dass sich die Regierungskoalition endlich für die Beibehaltung der ermäßigten Mehrwertsteuer für die Gastronomie einsetzt. Angesichts der hohen Kosten für Lebensmittel, für Energie und Personal ist es einmal wichtiger, den Betrieben finanzielle Planungssicherheit zu geben. Ein Auslaufen des ermäßigten Steuersatzes am Ende des Jahres bedeutet auch eine grundsätzliche Wettbewerbsbenachteiligung innerhalb Europas, da 23 der 27 EU-Mitgliedstaaten ihrer Gastronomie einen ermäßigten Steuersatz gewähren. Zudem sollte der wettbewerbsverzerrende Nachteil von Restaurants und Gaststätten gegenüber Essen zum Mitnehmen oder aus dem Supermarkt bzw. bei der Essenslieferung (hier gelten sieben Prozent) beseitigt werden. Ein entsprechender Antrag der CDU/CSU-Fraktion wurde im Tourismusausschuss abgelehnt.
Schon jetzt hat das anhaltende Restaurant- und Gastronomiesterben (nach DEHOGA-Angaben haben bundesweit allein 2020 und 2021 über 36.000 Unternehmen aufgegeben) nicht nur negative Auswirkungen auf die touristische Infrastruktur, sondern schmälert auch die Attraktivität des ländlichen Raumes.
Quelle: CDU/CSU Bundestagsfraktion
Foto © Jens Koeppen
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