Am 19. Februar war der Brandenburgische Minister des Innern und für Kommunales, Michael Stübgen, zu Gast in der Uckermark.
„Ich freue mich sehr, dass die erste Wahlkreisreise von Michael Stübgen ihn in die Uckermark führte. Es war unser Anliegen, gleich zu Jahresbeginn die Themen anzugehen, die vor Ort unter den Nägeln brennen.
In Prenzlau starteten wir mit einem Besuch in der Kreisverwaltung des Landkreises Uckermark. Im Gespräch ging es hier um das neue Onlinezugangsgesetz, um Verwaltungsverfahren im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes, um Asyl-Belange sowie Gebietsänderungsbestrebungen im Amt Oder-Welse.
Im Anschluss folgte ein Besuch in der Polizeiinspektion Uckermark. Hier empfingen uns Hans-Jürgen Willuda, Leiter der Polizeidirektion Ost, Inspektionsleiter Jürgen Kreßmann sowie Polizeisprecher Gerhard Pillkuhn und gaben uns sogleich einen Überblick über die zwei dringendsten Mängel des Dienstgebäudes. Erstens: Für 120 Beamte im Wach- und Wechseldienst gibt es in der Prenzlauer Wache nur eine einzige Dusche. Ein absolut unhaltbarer Zustand. Zweitens: Weil das Gebäude über keinen Fahrstuhl verfügt und der Haupteingang nur über eine Treppe erreichbar ist, können körperbehinderte Bürger die Wache nur über zwei am Hintereingang ausgelegte Metallplatten erreichen. Von Barrierefreiheit keine Spur.
Der Innenminister und ich sind uns einig: Wo gute Arbeit gemacht wird — das belegen die Zahlen der Inspektion eindrücklich — müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen. Hier geht es nicht um eine Luxussanierung, sondern um die Herstellung des üblichen Standards, und dazu gehören zweifelsfrei vernünftige Sanitärräume samt Umkleidekabinen.
Michael Stübgen informierte vor Ort über die Erarbeitung einer Prioritätenliste für die Modernisierung der zahlreichen maroden Dienststellen im Land. Während er die Erwartung nach einem kurzfristigen Fahrstuhl-Einbau bremste, versprach er Kontakt mit dem Vermieter, dem Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen, aufzunehmen, um schnellstmögliche Verbesserungen der Situation im Sanitärbereich zu erzielen.
Doch bei allen Mängeln gab es auch Positives zu berichten. Die vor Weihnachten installierten Kameras an Polizeigebäude und Parkplatz tragen zum deutlich höheren Maß an Sicherheit bei. So konnte bereits ein Einbrecher auf frischer Tat ertappt werden, als er versuchte sich Zutritt zum Parkplatz der Polizei zu verschaffen.
Auch in Schwedt steuerten wir die hiesige Polizeiwache an. Entgegen den ursprünglichen Plänen zur Alleinnutzung, zogen hier nach dem Umbau der ehemaligen Mineralwasserfabrik Polizei und ein Teil der Stadtverwaltung gemeinsam ein. Das Ergebnis ist, dass der vorhandene Platz den Dienstanforderungen nicht ausreichend Rechnung trägt. Es gibt keinen richtigen Empfangsbereich oder Tresen, zu enge Büroräume, unzureichende Unterbringungsmöglichkeiten für die Schutzausrüstungen etc. Hinzu kommt ein feuchtes Kellergeschoss, das die Waffen rosten und die Kosten für die Klimaanlage steigen lässt.
Doch in Schwedt ist eine Alternative in Sicht. Im Zuge des Neubaus der Feuerwehrwache könnte auch die Polizei einen neuen Platz finden. Es wäre ein gemeinsamer Sicherheitsstandort, an einer der Hauptverkehrsachsen gelegen, bürgerfreundlich und zugleich für das Umland und den Amtsbereich Gartz besser erreichbar. Michael Stübgen lobte das vorgestellte Konzept und versprach wohlwollende Begleitung des Projektes.
Ehrende Worte fand der Innenminister für den anwesenden Polizeiobermeisteranwärter Nikolas Schirmer. Nach seiner beherzten Rettung eines offensichtlich geistig verwirrten polnischen Bürgers aus der eiskalten Oder, beglückwünschte Innenminister Stübgen den jungen Polizeischüler zu seinem Mut und seinem Engagement.
Tagesabschließend ging es für uns in das Schwedter Rathaus. Bürgermeister Jürgen Polzehl empfing uns zum Gespräch über die Umsetzung der anstehenden Eingemeindung der Gemeinde Schöneberg und zur Zukunft des Amtes Oder-Welse. Als Minister für Kommunales ist auch für Michael Stübgen klar, dass das Wohl des Bürgers nicht von der Zugehörigkeit der Verwaltungseinheit abhängig sein darf. Er betonte, dass freiwillige Zusammenschlüsse vom Land begrüßt werden. Ich hoffe inständig, dass schnell eine für alle Bürger zukunfts- und rechtssichere Lösung gefunden wird.“
Foto © Jens Koeppen
Neueste Kommentare