Hin­ter­grund: Friedrich Merz hat­te Bun­deskan­zler Olaf Scholz in einem per­sön­lichen Gespräch am 27. August 2024 die Unter­stützung der CDU/C­SU-Bun­destags­frak­tion ange­boten, um eine echte Wende in der Asyl- und Migra­tionspoli­tik zu erre­ichen. Anschließend lud die Bun­desregierung zu einem ersten Tre­f­fen mit Vertretern der Union ein. Bei diesem Tre­f­fen haben unsere Vertreter verdeut­licht, welche Maß­nah­men jet­zt für eine echte Wende in der Asyl- und Migra­tionspoli­tik notwendig sind. Dazu zählen die Beendi­gung des Fam­i­li­en­nachzugs zu sub­sidiär Schutzberechtigten, die Beendi­gung von frei­willi­gen Auf­nah­me­pro­gram­men (z.B. für Afghanistan) und die Wiedere­in­führung des Ziels der Begren­zung von Migra­tion im Aufen­thalts­ge­setz. Entschei­dend war und ist der Schutz der deutschen Gren­ze vor uner­laubten Ein­reisen. Wir haben der Bun­desregierung unmissver­ständlich zu ver­ste­hen gegeben, dass nur Zurück­weisun­gen an der deutschen EU-Bin­nen­gren­ze die massen­hafte ille­gale Ein­reise nach Deutsch­land unterbinden kön­nen. Die Etablierung ein­er solchen Zurück­weisung­sprax­is würde das Grund­prinzip des „Dublin-Sys­tems“ wieder­her­stellen: Der Erstein­reis­es­taat ist für die Prü­fung des Asylge­suchs zuständig. Eine solche Zurück­weisung­sprax­is ist nach unser­er Recht­sauf­fas­sung möglich und nötig. Die Bun­desregierung hat in einem am 10. Sep­tem­ber stattge­fun­de­nen zweit­en Gespräch ihren Vorschlag vorgelegt. Im Kern set­zt die Bun­desregierung nicht auf Zurück­weisun­gen an der Gren­ze, son­dern auf beschle­u­nigte Dublin-Ver­fahren im existieren­den Sys­tem der Asyl- und Migra­tionspoli­tik. Dabei ist fraglich, ob eine solche Beschle­u­ni­gung mit dem von der Bun­desregierung vorgeschla­gen­em Ver­fahren erre­icht wer­den kann. So soll die Bun­de­spolizei bei Ein­reise nach Deutsch­land “prüfen“, ob ein ander­er Mit­glied­staat für die Durch­führung des Asylver­fahrens zuständig ist; es soll anschließend ein „beschle­u­nigtes Ver­fahren“ der Rück­über­stel­lung in den Erstein­reis­es­taat erfolgen.

Unsere Posi­tion: Deutsch­land befind­et sich in ein­er anhal­tenden schw­eren Migra­tionskrise. Bere­its zum zweit­en Mal inner­halb nur eines Jahrzehnts sieht sich unser Land mit der größten Zahl von Asyl­be­wer­bern und Migranten seit dem Ende des Zweit­en Weltkrieges kon­fron­tiert. Allein in den ersten acht Monat­en dieses Jahres haben mehr als 160.000 Men­schen einen Asy­lantrag in Deutsch­land gestellt. Mit Stand Ende 2023 leben 972.000 Syr­er und 419.000 Afgha­nen im Land.

Deutsch­lands Auf­nah­meka­paz­itäten sind erschöpft. Das zeigt die tägliche Real­ität in den Kom­munen, in den Schulen und Kindergärten, in den Kranken­häusern und dem öffentlichen Nahverkehr. Der Vorschlag der Ampel wird keine Zurück­weisun­gen an der Gren­ze nach sich ziehen, son­dern das existierende (gescheit­erte) Sys­tem fort­führen und ille­gale Reisen nach Deutsch­land nicht verhindern.

Unser Ziel hinge­gen ist es, die gemein­samen europäis­chen Außen­gren­zen auch gemein­sam europäisch zu schützen. Durch einen funk­tion­ieren­den Außen­gren­zschutz wollen wir Gren­zkon­trollen an den Bin­nen­gren­zen auf die Dauer über­flüs­sig machen. Bis dahin treten wir für eine Beibehal­tung wirk­samer Gren­zkon­trollen an den Bin­nen­gren­zen ein. Diese müssen prinzip­iell mit der Zurück­weisung von Per­so­n­en ver­bun­den wer­den, die in einem anderen Mit­glied­staat der EU oder des Schen­gen-Raums bere­its Auf­nahme gefun­den haben oder die einen Asy­lantrag auch in einem Staat, aus dem sie ein­reisen wollen, stellen können.

Die Ampel-Bun­desregierung hat keine Kraft für eine echte Wende in der Asyl- und Migra­tionspoli­tik. Sie ist intern offen­sichtlich heil­los zer­strit­ten und kann sich nicht auf wirk­same Maß­nah­men eini­gen. Die von Nan­cy Faeser vorgelegten Vorschläge bleiben sehr weit hin­ter dem zurück, was jet­zt notwendig wäre: Eine kon­se­quente Zurück­weisung an den deutschen EU-Bin­nen­gren­zen. Nur so lässt sich der Zus­trom nach Deutsch­land stoppen.

Die Bürg­erin­nen und Bürg­er erwarten keinen Ampel-Min­i­malkom­pro­miss, son­dern die Lösung des Prob­lems. Diese Taten­losigkeit der Bun­desregierung, für die Bun­deskan­zler Olaf Scholz die Ver­ant­wor­tung trägt, ist eine Gefahr für die innere Sicher­heit der Bun­desre­pub­lik Deutsch­land. Die Ampel kapit­uliert vor der Her­aus­forderung der irreg­ulären Migra­tion. Die Bun­desregierung ist hand­lung­sun­fähig und führungslos.

Die CDU/C­SU-Bun­destags­frak­tion ste­ht für Schein­lö­sun­gen und end­lose Gespräche in immer neuen Arbeits­grup­pen und son­sti­gen Gesprächs­for­mat­en nicht zur Ver­fü­gung. Die nun tat­säch­lich notwendi­gen Maß­nah­men für eine neue Asyl- und Migra­tionspoli­tik sind bekan­nt. Es gibt keinen Redebe­darf, son­dern Hand­lungs­be­darf. Wir erneuern unsere Forderung nach kon­se­quenter Zurück­weisung an der Gren­ze zur Beendi­gung der massen­haften ille­galen Ein­reise nach Deutschland.

Quelle: CSU/C­SU-Bun­destags­frak­tion

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