Schwedt und Alcmene / Selbstüberschätzung oder Realismus – das sagt CDU-Politiker Jens Koeppen zu Kaufplänen” ist am 15.08.2022 auf der Internetseite der MOZ veröffentlicht worden und steht unter dem folgenden Link den MOZ+-Lesern zur Verfügung:
Einen Auszug aus dem Artikel stelle ich Ihnen gern hier zur Verfügung:
“(..) Deshalb hat Koeppen auch mit großer Aufmerksamkeit ein Interview von MOZ.de gelesen, in dem der Geschäftsführer Raul Riefler der noch relativ unbekannten Alcmene GmbH seine Pläne für den Erwerb von Anteilen an der Raffinerie in Schwedt dargelegt hat. “Die Gesellschafterstruktur hat nicht die oberste Priorität bei der Frage des Weiterbetriebes der PCK Raffinerie in Schwedt“, sagt Koeppen dazu nüchtern. Ein Verkauf zu 100 Prozent an die Liwathon-Gruppe des britischen Investors Dawid Rowland – deren Tochter die Alcmene GmbH ist –, sei aus seiner Sicht „derzeit nicht zwingend notwendig“.
Falls die Bundesregierung einen solchen Kauf dennoch in Erwägung ziehe, weil die „Rosneft Deutschland GmbH“ als bisheriger Haupteigner des PCK zu stark auf die Verarbeitung russischen Öls setzt, stellen sich für Jens Koeppen einige Fragen. Die wichtigsten davon lauten: „Wie groß ist das aufrichtige Interesse an der Zukunft der einzigen ostdeutschen Raffinerie an der Oder? Geht es hier um eine ernst gemeinte Investition in den Standort oder handelt es sich um ein opportunes Geschäft eines Finanzinvestors, der bisher auf dem Gebiet der Erdölverarbeitung nicht sonderlich in Erscheinung getreten ist?“
Koeppen fügt hinzu, dass sich „die Menschen in Ostdeutschland noch sehr gut an die ein oder andere Heuschreckenaktion erinnern können, ohne der Alcmene GmbH die redlichen Absichten absprechen“ zu wollen. Allerdings könnte aus seiner Sicht ein wenig Selbstüberschätzung mitschwingen, wenn von einer 100-prozentigen Übernahme von PCK Schwedt durch Alcmene die Rede sei.
„Gefahr einer Marktbereinigung“
„Kann zudem ausgeschlossen werden, dass die Briten mit PCK Schwedt eine willkommene Marktbereinigung vollziehen, um den heiß umkämpften Raffineriemarkt etwas zu glätten?“, fragt Koeppen nahezu im gleichen Atemzug. Und stellt als Überlegung in den Raum, dass „die Schwedter Erdölverarbeiter sehr effektiv und erfolgreich unterwegs“ seien, was einigen Konkurenten ein Dorn im Auge sein könnte. Immerhin hatte Alcmene-Chef Riefler in dem Interview mit MOZ.de auf die Frage nach einer Beschäftigungsgarantie für die 1200 PCK-Mitarbeiter gesagt, dass man zu Job- und Standortgarantien bereit sei, da man – so wörtlich – „PCK als langfristiges Investment“ sehe, „das die besten Tage noch vor sich hat“.
Aus der Sicht Koeppens, der ja seit vergangenem Herbst nicht mehr Mitglied einer Regierungspartei ist, sondern der Opposition angehört, ist für die Raffinerie Schwedt „viel entscheidender, wie die Weichen in den nächsten Wochen gestellt werden.“
Druschba-Pipeline sollte länger offen bleiben
Der CDU-Politiker aus der Uckermark geht noch weiter und fordert: „Ohne Lösung für Schwedt darf es kein freiwilliges Ölembargo gegen russisches Erdöl geben! PCK Schwedt muss zu 100 Prozent weiterlaufen, um Versorgungsengpässe zu vermeiden und um die Anlagen sowohl technisch als auch wirtschaftlich fahren zu können. Solange kein vollständiger Ersatz des Pipelineöls aus russischen Lagerstätten erfolgt, muss die Pipeline Druschba offen bleiben.“
Koeppen kritisiert zudem, dass die sich seit Monaten hinziehende Ungewissheit über die Zukunft des PCK „für die Menschen in der Region unerträglich“ sei. Die Bundesregierung müsse für einen Weiterbetrieb und bei möglichen Ausfällen sogar für „einen finanziellen Ausgleich und die Versorgungssicherheit sorgen.””
Quelle: www.moz.de (MOZ+), 15.08.2022
Foto © Jens Koeppen
Jede veröffentlichte kritische Meinung zum Geschehen um PCK ist wichtig, insbesondere wenn sie von einem MdB kommt. Ich hätte Sie gerne an der Seite der Landrätin gestern Abend bei der rbb-Diskussion gesehen.
Leider sind aus der CDU kaum ostdeutsche Stimmen zu hören, von Herrn Kretschmer mal abgesehen. Was die Bundes-CDU angeht, sind die Positionen zur aktuellen Weltlage und insbesondere auch zur aktuellen Embargopolirik eher weit weg von Realitätssinn und gesundem Menschenverstand.Da nimmt man sich leider nichts mit den Regierungsparteien.
Es ist wie vor 30 Jahren!
Aufkaufen, die Aufträgsbücher übernehmen, die Anlagen demontiern und verkaufen.
Noch mal, es geht nicht nur um Beschäftigung. Wichtig ist, dass die produktive Wertschöpfung in der Region bleibt!
Schon mit dem Erdgas hat sich Deutschland selbst ins Knie geschossen! Teures und viel umweltschädlicheres bei ‑160°C verfüssigtes Methan kann nicht die Lösung sein!
Realitätsferne Träumereinen von einer Stromversorgung mit Sonne und Wind treiben nur die Spekulation zu höheren Energiepreisen!
Wenn selbst ein Hans-Josef Fell in seiner Studie schon 2019 darlegt, dass Pipeline-Erdgas bei richtiger Rechnung für 40% mehr Treibhausgasemission verantwortlich sind als Kohle und Öl, sollte man die Grünen schindel endlich erden und einen Ausstieg aus dem Austieg machen.
Die Lausitzer Braunkohlekraftwerke sind durch ihre Kühltürme mit Verdunstungskühlung nicht auf Flußwasser angewiesen (kleine Bäche reichen :-)). Da sie nahe der Kohlegruben liegen, benötigen Sie auch weder die Bahn oder Flußschiffe. Es gibt die eigene Kohlebahnen!
ich verweise auf meinen Leserbrief an die Lausitzer Rundschau:
https://www.lr-online.de/leser/briefe/ein-grosser-gruener-schwindel_aid-38027001