Im Schatten der Krankenhäuser stehen oft die Reha-Kliniken. Dabei sind sie es, die dafür Sorge tragen, dass die Patientinnen und Patienten nach einer Erkrankung wie z.B. einem Schlaganfall, in einen selbstständig geführten Alltag und den Beruf zurückkehren können. Doch diese volkswirtschaftliche Relevanz ist längst nicht jedem bewusst. „Morgens Fango und Abends Tango“ – mit diesem vermeintlich „flotten Spruch“ hat die Reha von heute nichts mehr gemein.
Davon habe ich mich auch bei meinem Besuch in der GLG Fachklinik Wolletzsee Angermünde persönlich überzeugt. Verwaltungsdirektorin Christin Walsh nahm mich in Empfang und stellte mir ihre top moderne, hochtechnisch ausgerüstete Fachklinik vor, in der sich über 200 Mitarbeiter jeden Tag für die Genesung der Patienten einsetzen. Ein sehr freundliches, engagiertes, motiviertes und multiprofessionelles Behandlungsteam aus Ärzten, Therapeuten und Pflegern, die für jeden Patienten einen persönlichen Rehabilitationsplan erstellen.
Dafür stehen Schwimmbad, Sporthalle, Kneippbecken und Sauna und unzählige Behandlungsräume zur Verfügung und natürliche die entsprechende Technik, die sehr beeindruckend ist. Im Gang- und im Armlabor wird mit innovativer Robotik den Patienten und Patientinnen beim Wiedererlangen der motorischen Fähigkeiten geholfen. Und der Spaß kommt bei all der Anstrengung nicht zu kurz. Bei der leitendenden Physiotherapeutin Katja Sieboldt durfte ich die Geräte selber einmal ausprobieren und war wirklich fasziniert.
Ein tolles Team, tolle Technik und optimale Bedingungen für Therapeuten und Pfleger. Und dennoch sind die Herausforderungen groß, eine Klinik unter den aktuellen Bedingungen auf dem Niveau in die Zukunft zu führen. Von den Mitgliedern der Tarifkommission habe ich stellvertretend von Sporttherapeut Christian Brückner dazu einen Staffelstab mit den wichtigste mit Informationen und Forderungen der Branche an die Politik erhalten. Hierzu gehören die bedarfsgerechte Reha-Finanzierung, den Zugang zu Reha-Maßnahmen zu vereinfachen und stärker auf den Arbeitsmarkt auszurichten, die Reha als Ausbildungsbetrieb zu etablieren, das Präventionsgesetz weiterzuentwickeln sowie die Zusammenarbeit mit den Leistungsträgern zu verbessern. Alles in allem ein bunter Strauß an Forderungen, die für eine erfolgreiche Arbeit in den Kliniken elementar sind. Gerne nehme ich die Impulse mit, um Sie mit meinen Kolleginnen und Kollegen in Land und Bund zu besprechen.
Fazit: Wie wichtig die Reha-Einrichtungen sind und welche wertvolle Arbeit sie leisten, erkennt man oft erst, wenn man sie selbst in Anspruch nehmen muss. Ich wünsche mir, dass sich das Bewusstsein um die Bedeutung der Reha nachhaltig verändert. Denn: je länger jeder Einzelne selbstständig und gesund seinen Beruf und seinen Alltag bewältigen kann, desto besser. Dabei kann ein Aufenthalt in einer Reha-Klinik ein elementarer Baustein sein.
Foto © Jens Koeppen
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