In der par­la­men­tarischen Som­mer­pause ist tra­di­tionell mehr Zeit, um Ter­mine im Wahlkreis wahrzunehmen. Klar, dass auch ich die Zeit nutze, um in Uck­er­mark und Barn­im unter­wegs zu sein, Gespräche zu führen und Besuche zu absolvieren.

Ein­er der Som­mer­tourtage führte mich nach Eber­swalde und startete im Wasser­straßen- und Schiff­fahrt­samt Oder-Hav­el im Büro des kom­mis­sarischen Leit­ers der Wasser­be­hörde, Ralf-Rüdi­ger Dim­mek. In meinem „Jahres­ge­spräch“ sprach ich mit ihm über den Stand der laufend­en und geplanten Pro­jek­te zu sprechen. Dabei war die Band­bre­ite recht umfan­gre­ich: Stand HOW, Schiff­she­be­w­erk, Oder­aus­bau, Schleuse­naus­bau und ‑erneuerung, Finowkanal, Brücke Schwedt, notwendi­ge Aus­bag­gerun­gen außer­halb der Fahrrinne bei Ein­fahrten in Mari­nas und kleinen Sport­boothäfen und ganz generell der Wasser­touris­mus, der stärk­er über den Bund gefördert wer­den soll. Eine Mam­mu­tauf­gabe der Bun­des­be­hörde, die nur mit aus­re­ichen­der Ausstat­tung mit Fachkräften erledigt wer­den kann. Rund 420 Men­schen sind im WSA Oder-Hav­el am Stan­dort Eber­swalde beschäftigt. Es ist eines von 17 Wasser­straßen- und Schiff­fahrt­sämtern bundesweit.

Bei der Beset­zung mit Fach­per­son­al muss der Bun­destag aus mein­er Sicht nochmal nach­le­gen, son­st bleibt zu viel Arbeit liegen und der in der let­zten Leg­is­laturpe­ri­ode beschlossene „Mas­ter­plan Freizeitschiff­fahrt“ bleibt weit hin­ter den Erwartun­gen des Par­a­dig­men­wech­sels zurück. Von der Bürokratie und den umfan­gre­ichen Pla­nungsver­fahren ganz zu schweigen. Aber auch das Land und die Kom­munen sind gefordert, für den Wasser­touris­mus opti­male Bedin­gun­gen zu schaf­fen. Wasser­touris­mus geht nur gemein­sam – und der Boom hält an. Ins­ge­samt 100.000 zuge­lasse­nen Fahrzeu­gen gibt es mit­tler­weile im Gesamt­bere­ich – mit allen Poten­zialen und Her­aus­forderun­gen, die daraus entste­hen. Den Grund­stein für eine in Zukun­ft stärk­er auf die Bedarfe des Freizeitverkehrs aus­gerichtete Wasser­straßen­in­fra­struk­tur ist von der Poli­tik geset­zt – nun muss auf allen Ebe­nen die Umset­zung erfolgen.

     

Passend dazu traf ich im Anschluss auf Dr.-Ing. Adolf Maria Kopp, der als Leit­er des Zweck­ver­bands Finowkanal das ober­ste Ziel der wasser­touris­tis­chen Entwick­lung der Region Finowkanal für die Ver­bandsmit­glieder ver­fol­gt. Mit ihm sprach ich über die Auf­gaben des Zweck­ver­bands und die anste­hen­den Pro­jek­te, die sich aus der Über­nahme der Schleusen vom Bund ergeben. Ins­ge­samt gibt es 12 his­torische Schleusen ent­lang des Finowkanals, die noch wie vor 400 Jahren per Hand­kurbel bedi­ent wer­den. Die Sanierung der Schleusen erfol­gt nun sukzessive.

Doch wir sprachen auch über das Bewer­ben und Mar­ket­ing für die wasser­touris­tis­che Infra­struk­tur und der wasser­touris­tis­chen Ange­bote. Das es hier noch aus­re­ichend Luft nach oben gibt, wird spätestens dann klar, wenn man auf dem Wass­er den Finowkanal ent­langfährt.  Der Finowkanal hat enormes Poten­zial als Wirtschaft­skraft. Die Iden­ti­fika­tion mit dem Cre­do „Wir sind Kom­mune am Finowkanal – wir sind Wasser­touris­mus“ sollte sich schnell­stens bei den Anrain­erkom­munen fest­set­zen, sodass hier die unzäh­li­gen Chan­cen erkan­nt wer­den, um die zahlre­ichen Wasser­sportler an Land zu holen. Ein Café, Spielplatz, ein Restau­rant, eine Galerie — ich bin mir sich­er, dass viele Wasser­sportler eine Ein­ladung zum Halt oder Ausstieg dankbar annehmen wer­den. Ich freue mich sehr hier weit­er im Aus­tausch zu bleiben und nach Möglichkeit zu unterstützen.

 

     

Fotos © Jens Koeppen