Lehrschäferei Friedrichsfelde
Nachhaltige Landwirtschaft und die besonderen Herausforderungen vieler Familienbetriebe in der gegenwärtigen Lage — diese Schwerpunkte führten mich auf einer meiner Touren durch die Region auch zur Lehrschäferei in Friedrichsfelde.
Die Lehrschäferei Friedrichsfelde ist sozusagen ein Vorzeigeprojekt für nachhaltige Landwirtschaft. Familie Kath betreibt in der 7. Generation die Schafzucht und sucht immer neue Wege, zeitgemäß, ökologisch, nachhaltig — und grade auch deshalb — wirtschaftlich zu arbeiten. Im Einklang mit der Natur findet die uralte Kreislaufwirtschaft hier wie selbstverständlich Anwendung. Nicht alle können das, weil der Markt gewisse Vorgaben macht. Landwirte produzieren letztendlich das, was der Verbraucher an der Ladentheke verlangt. Also fängt Umweltbewusstsein, Regionalität und die Wertschätzung der Produkte und der Arbeit die dahinter steckt, immer genau hier an, nämlich bei uns.
Fachgespräch mit Minister Guido Beermann
Am 17. Juli stand der Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, Guido Beermann, Bürgermeistern und Vertretern der kommunalen Ebene aus dem Barnim für einen infrastrukturpolitischen Austausch zur Verfügung. Informationen zu laufenden und geplanten Infrastrukturprojekten in der Region sowie Fragen zur Landesplanung standen dabei im Fokus des Gespräches und der zahlreichen Fragen. Der Austausch mit Minister Beermann war eine hervorragende Gelegenheit, die Anliegen unmittelbar aus der Region heraus an den Minister zu adressieren.
In Biesenthal
Die Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH sind eine anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen. Sie ist Teil der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal und verfügt über 850 angepasste Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen.
Die Lobetaler Bio-Molkerei in Biesenthal integriert soziale Verantwortung in wirtschaftliches Handeln. Es werden hier der leckere Lobetaler Bio-Joghurt und andere Molkerei Produkte hergestellt, die Mitarbeiter sind außerdem auch in der Gärtnerei und der Baumschule tätig. Neben der Molkerei befindet sich direkt der Milchladen, der durch große Schaufenster mit ihr verbunden ist. Die Coronakrise hat dieses Unternehmen noch einmal vor besondere Herausforderungen gestellt. Über die besonderen Probleme und Erfordernisse des Betriebes habe ich mich im Gespräch und beim Rundgang informiert.
Max-Haus GmbH
Zu Besuch war ich auch bei der innovativen, ökologischen und regionalen Max-Haus-GmbH in Ruhlsdorf, einem Ortsteil von Marienwerder. Das Bauen mit dem klimafreundlichen Material Holz ist aktuell nicht in allen Gebäudeklassen möglich. Innovatives Bauen wird somit nicht hinreichend genutzt. Holz ist aber ein sehr vielfältiger Baustoff, mit dem sich für die unterschiedlichsten Bauaufgaben und ‑anforderungen Bauteile herstellen lassen. Damit das Bauen mit Holz ausreichend sicher bleibt, wird die Bauministerkonferenz eine neue Holzbaurichtlinie veröffentlichen. Im Ergebnis werden zusätzliche Möglichkeiten geschaffen, für jede Bauaufgabe gute und sichere Lösungen zu finden.
Besuch in Grüntal
Gärtnerei Schubert in Grüntal ist ein echter Familienbetrieb. Im Jahr 1990 wurde er von der „Oma Gertrud“ gegründet. Zu Beginn wurde nur auf dem Wochenmarkt in Eberswalde verkauft, bevor der Markt in Bernau dazu kam. Allmählich entwickelte sich auch der Verkauf direkt in der Gärtnerei und es kam der Anbau von Weihnachtsbäumen dazu, die ebenfalls direkt vermarktet werden. Seit 2015 führen die Söhne der Familie den Betrieb – beides Gärtnermeister und mit Leib und Seele dabei. Davon konnte ich mich während meines Besuches und beim Rundgang über das Gelände überzeugen. Themen waren auch die Ereignisse der letzten Monate und die aktuellen Entwicklungen für mittelständische und kleine Betriebe.
Landwirte – Problematik Messstellen
In einem Gespräch mit Landwirten aus der Region drehte sich erneut alles um die Problematik der Messstellen zur Überprüfung der Nitratbelastung des Grundwassers. Offensichtlich werfen die Proben mehr Fragen auf, als dass sie Antworten geben. Die Landwirte unter eine Art Generalverdacht zu stellen, ist absurd und gleichzeitig auch realitätsfern. Kein moderner Landwirt würde heutzutage mehr düngen, als unbedingt notwendig. Die technischen Möglichkeiten zur punktgenauen Düngung sind sehr ausgereift. Düngung kostet Geld und Überdüngung würde nicht nur der Umwelt, sondern auch dem eigenem Acker schaden. Die Landwirte verlangen zurecht eine Ursachenforschung in den sogenannten „roten Gebieten“. Die Ursachen können vielfältig sein und man muss der Sache jetzt fachgerecht und wissenschaftlich auf den Grund gehen.
URG Rettungswachen
Während der vergangenen Wochen habe ich mehrere URG Rettungswachen in unserer Region besucht. Im Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort ging es um die Rechtssicherheit für die Notfallsanitäter, um die gesetzlichen Regelungen dazu, die in der nächsten Zeit anstehen, um die Ausübung des Berufes allgemein und auch um aktuelle Herausforderungen. Die Gespräche zeigten mir, dass die Zufriedenheit bei den Mitarbeitern der URG überwiegt. Einige bestehende „Ungereimtheiten“ bzw. Konfliktpunkte sind meiner Meinung nach schnell aus dem Weg zu räumen. Vor allem eine transparentere Kommunikation wäre hierfür an einigen Stellen wichtig. Gerne werde ich hier in der kommenden Zeit weiterhin moderierend unterstützen. Wir sind in der URG auf einem guten Weg und können stolz auf unseren Rettungsdienst und seine engagierten Mitarbeiter sein. Leben retten – eine (ge)wichtigere Aufgabe gibt es schließlich nicht.
Bild @ Jens Koeppen
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