Bei herrlichem Sonnenschein wurden wir auf dem Flugplatzgelände im Schorfheider Ortsteil Finowfurt von Christoph Raschke und Jörg Engel begrüßt. Die beiden leidenschaftlichen Liebhaber historischer Flugmaschinen stehen erst seit Jahresbeginn an der Spitze des Vereins und betreuen hier eines der größten privaten Luftfahrtmuseen der neuen Bundesländer.
Gemeinsam mit dem Europaabgeordneten Dr. Christian Ehler, dem CDU-Kreisvorsitzenden und Landtagskandidaten Danko Jur sowie Schorfheides Bürgermeister Wilhelm Westerkamp trafen wir uns zum Vor-Ort-Gespräch auf dem ehemaligen Militärflugplatz. Auf einer Gesamtfläche von ca. 20 ha können Besucher viele Originalflugzeuge sowie eine umfangreiche Technik- und Triebwerksausstellung besichtigen. Zu den Glanzlichtern der Freiluft-Schau gehören eine Iljuschin IL-14 aus der Regierungsstaffel von Walter Ulbricht, eine der ersten Tupolev Tu-134 und der letzte Hubschrauber Mil Mi‑2 der Brandenburger Polizei. Dieses Luftfahrtmuseum bietet an dem Originalstandort eines ehemaligen Militärflugplatzes, erst der deutschen Luftwaffe und nach 1945 der sowjetischen Luftstreitkräfte, eine unmittelbare Begegnung mit der Luftfahrtgeschichte Brandenburgs. Das Ziel der überwiegend ehrenamtlichen Mitarbeiter des Museums besteht seit mehr als 20 Jahren darin, die Auseinandersetzung mit der Geschichte zu suchen, die Verbindung zwischen historisch technischen Vorkommnissen und den dazugehörigen konkreten menschlichen Schicksalen herzustellen. Die alten Flugzeuge und Flugzeughallen (Shelter) schaffen in der Natur der märkischen Heide ein einzigartiges Ambiente, das für Privatpersonen, auch für Familien mit Kindern, für Schulklassen, für Firmen und übrigens auch für Filmproduktionen sehr attraktiv ist. Über 250 ehrenamtliche Helfer sind in Arbeitsgruppen organisiert und widmen sich speziellen Themen, für die sie eigenständig immer wieder neue Ausstellungen konzipieren.
Das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder ist beeindruckend, jedoch wird man auf Dauer den Museumsstandorts nicht ohne grundlegende Förderung zukunftsfähig machen können. Gesucht wurde also ein finanziell tragfähiges Zukunftskonzept, denn an Ideen des Vorstandsduos mangelt es in keinem Fall. Dr. Christian Ehler regte eine inhaltliche Neuausrichtung an, die den Kalten Krieg und seine Folgen in den Mittelpunkt rückt und versprach weitere Kontaktvermittlung. Mit einem wissenschaftlichen Gutachten zu den Realisierungschancen eines Dokumentationszentrums über den Kalten Krieg mit dem Lehrstuhl für Militärgeschichte an der Universität Potsdam und mit dem Imperial War Museum in London würde eine gute Grundlage geschaffen werden können, Fördergelder zu akquirieren. Ich ergänzte, dass eine verstärkte Zusammenarbeit mit der lokalen Hochschule gerade für Forschungszwecke im Rahmen von Masterarbeiten vielversprechend sein könnte, welches der Weiterentwicklung des Museums nutzen könnte. Hier kann man Geschichte im wahrsten Sinne begreifen. Es lohnt sich, gemeinsam für diesen Standort als Museum und Begegnungsstätte zu werben.
Sommer — Sonne — Waldbrände: für Brandenburg ist das leider kein Phänomen, sondern Alltag. Über 80 % der Waldbrände sind von Menschen gemacht: die achtlos weggeworfene Zigarette, die noch glühende Grillkohle, Funkenflug an Bahntrassen etc. Umso wertvoller ist das Produkt, welches die Unternehmer bei Dryad Networks aus Eberswalde entwickeln. Mit einen per Holznagel an einen Baum befestigten Sensor werden erste Rauchentwicklungen erkannt und der Cloud gemeldet. Die KI in dem Waldbrandfrüherkennungssystem “riecht“ bereits kleinste, noch entstehende Brände und übermittelt die Geodaten eines auf 100 m genauen Umkreises an die örtliche Feuerwehr. Die Zeitersparnis für die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren ist enorm. Von Start-Up zum Weltmarktführer hat es die Firma um Carsten Brinkschulte und Dr. Jürgen Müller mittlerweile gebracht. Sie verkaufen ihre vielfach patentierten Sensoren in diverse europäische Länder und können auf eine Liste etablierter Partner verweisen, die auf das Label „Made in Germany“ vertrauen. Die Zukunftsvisionen des aufstrebenden Unternehmens sind groß — nach der Erkennung der Brände soll auch an Lösungen zur Löschung dieser geforscht werden. Wir werden die Entwicklung des Unternehmens weiterverfolgen.
Fotos © Jens Koeppen
Neueste Kommentare