Zu der veröffentlichten Studie „Schwedt/Oder und die PCK — Industrieller Kern mit Zukunft – Ergebnisse einer Befragung der Kontraktoren der PCK Raffinerie GmbH“ durchgeführt von der IHK Ostbrandenburg, der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) gemeinsam mit der Stadt Schwedt/Oder erklärt der CDU Bundestagsabgeordnete Jens Koeppen:
„Die Studie mit einer Befragung von 75 Unternehmen, deren Situation der Auftragslage im Zusammenhang mit den Aufträgen der PCK steht, macht deutlich, wie brisant die Lage in unserer Region ist. Der Niedergang des Wirtschaftsstandorts Schwedt hat längst begonnen.
Die Unternehmen mit direktem und indirektem Bezug zur PCK haben ein Umsatzvolumen von mehr als 1 Mrd. Euro und beschäftigen annähernd 3000 Mitarbeiter. Das unterstreicht die Bedeutung der PCK neben der Versorgung mit Mineralölprodukten für unsere Region. Mit dem freiwilligen Nationalen Ölembargo geht die Bundesregierung nicht nur einen europäischen Sonderweg, sondern riskiert auch ohne jegliche Rechtsgrundlage die Zukunft des wirtschaftlichen Rückgrats der Uckermark. Zudem sind alternative Versorgungslösungen mit Rohöl, trotz der dafür eigens vorgesehenen Treuhandlösung, in bisher nur sehr unzureichendem Maße erfolgt.
Auch wenn die Arbeitsplätze in der PCK von staatlicher Seite her vorübergehend garantiert werden, haben die politischen Entscheidungen Auswirkungen auf die Wirtschafts- und Industrieunternehmen ringsherum, für die es keinerlei Beachtung von der Bundespolitik gibt.
Was fehlt, ist eine Perspektive, ein Konzept, eine Strategie, auf die der gesamte Standort aufbauen kann, Fachkräfte gehalten und neue geworben werden können. Nur so können Insolvenzen und Abwanderungen vermieden werden.
Die Bundesregierung muss, wenn die Sicherung und die Transformation des Standortes gelingen sollen, umgehend den Weg für eine zweite Pipeline von Rostock nach Schwedt frei machen. Dafür sind auch Verhandlungen mit der EU-Kommission notwendig. Bisher schweigt die Bundesregierung auf Fragen zu den Gesprächen mit der EU-Kommission und auch dazu, ob es diese Gespräche überhaupt gibt.
Zudem ist zu klären, welche Rohölmengen über den Hafen Danzig und aus Kasachstan langfristig für die Raffinerie gesichert werden können. Die gegenwärtige Situation, ohne stabile und ausreichende Liefermengen, gefährdet zunehmend die wirtschaftliche Basis der Uckermark.
Mit der Übernahme der Treuhand und dem nationalen Ölembargo ohne Rechtsgrundlage hat die Bundesregierung entschieden, sich aktiv in die Unternehmenspolitik der PCK einzumischen und Verantwortung zu übernehmen. Jetzt ist Handeln gefordert und nicht ein weiteres Herumlavieren.“
Foto © Jens Koeppen
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