Die Idee der zuständigen Behörden, Impfzentren in Zeiten eines sehr knappes Angebots an Impfstoff zu errichten und damit den hohe Anforderungen an die Lagerungsbedingungen zu genügen, hatte möglicherweise seine Berechtigung. Das kann ich nicht bewerten.
Allerdings gelangt diese Lösung für den ländlichen Raum sehr schnell an seine Grenzen. Möchte man hier den impfwilligen Menschen ein Angebot machen, ist es wichtig, dass die Impfstandorte für die Bürger in der Fläche auch gut zu erreichen sind.
Impfzentren dürfen daher nur eine vorübergehende Lösung sein. Sie stellen aus meiner Sicht eine denkbar ungünstige Situation dar — kostenintensiv, bürokratisch und schlecht erreichbar. Es besteht kein Grund, länger in ineffektive und ungenutzte Impfzentren zu investieren, die durch die ältere Generation schlichtweg nicht genutzt werden können.
Daher müssen dezentrale Lösungen schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden.
Die Impfversorgung sollte alsbald durch die Haus- und Fachärzte sowie Kliniken bei den Menschen vor Ort angeboten werden. Die Fachleute und das medizinische Personal ist nahezu flächendeckend verfügbar und kompetent. Die Menschen kennen ihre Ärzte und das medizinische Umfeld, können sich beraten lassen und haben relativ kurze Wege.
Aber auch bei den dezentralen Einrichtungen dürfen die Bürger nicht zu einer Impfung gedrängt und müssen über Nebenwirkungen umfassend aufgeklärt werden. Eine wie auch immer geartete Impfpflicht darf es keinesfalls geben.
Foto @ Jens Koeppen
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