Nach Ein­schätzung des Bun­destagsab­ge­ord­neten Jens Koep­pen wer­den die Wirkun­gen für die Men­schen durch das „3. Ent­las­tungspaket“ der Bun­desregierung weitest­ge­hend ausbleiben. 

Das soge­nan­nte dritte Ent­las­tungspaket der Bun­desregierung ist nichts anderes als eine ent­täuschende Mogel­pack­ung, die Mil­liar­den ver­schlingt, aber nur die Symp­tome mildert, anstatt die Ursachen der ras­ant steigen­den Infla­tion zu bekämpfen. Es ist außer­dem eine ver­tane Chance, struk­turelle Ent­las­tun­gen für kleine und mit­tlere Betriebe vorzusehen.

Dieses Paket ist ein Unter­las­sungspaket, weil nicht alle Möglichkeit­en aus­geschöpft wur­den und durch die neuen Schulden die Infla­tion weit­er ange­heizt wird. Die Men­schen im Land und der gesamte Mit­tel­stand brauchen jedoch hän­derin­gend wirk­liche Ent­las­tun­gen. Dazu zählt der Stopp der Gasum­lage oder die kon­se­quente Reduzierung der Energi­es­teuern. Des Weit­eren sollte der deutsche Allein­gang bei der nationalen CO2-Bepreisung sofort aus­ge­set­zt wer­den, um die Energie nicht unnötig zu verteuern.

Auch auf der Ange­bots­seite hat man längst nicht alle Möglichkeit­en aus­geschöpft, die im Energiesek­tor etwas hät­ten bewirken kön­nen. Jede grund­last­fähige Kilo­wattstunde, die wir selb­st im Land erzeu­gen kön­nen, zählt. So muss sehr schnell der Weit­er­be­trieb von bis zu sechs deutschen Kernkraftwerken und die Ver­stro­mung der heimis­chen Braunkohle ide­olo­giefrei ermöglicht wer­den. Die Bun­desregierung hat auch noch nicht den Weg zur stärk­eren Nutzung von  Bio­gas freigemacht. Ohne die Nutzung der eige­nen Ressourcen wird unsere Abhängigkeit weit­er steigen, wird es Eng­pässe in der Ver­sorgung geben. Unsere Betriebe brauchen Energiesicher­heit und Preis­sta­bil­ität! Dafür müssen alle Jok­er gezo­gen wer­den, anson­sten dro­hen Insol­ven­zen, Abwan­derung und Auf­gabe von Betrieben. Der Wirtschafts­stan­dort gerät ins Straucheln und die Men­schen kön­nen ihre Energierech­nun­gen nicht mehr bezahlen.

Um die Energiev­erk­nap­pung nicht weit­er zu forcieren, müssen auch Sank­tio­nen, die uns in Deutsch­land selb­st schaden, auf den Prüf­s­tand. Es ist unredlich, wenn  die Regierung jeden Kubik­me­ter Erdgas aus Rus­s­land sehn­süchtig erwartet und annimmt — und ander­er­seits meint, dass die Men­schen in Ost­deutsch­land  trotz zu erwartender Ver­sorgungslück­en und mas­siv­en Arbeit­splatzver­lus­ten ein frei­williges Ölem­bar­go aus der Pipeline „Drusch­ba“ akzep­tieren müssen.“

Foto © Jens Koeppen