Tolle Nachrichten für die Region: der Weg für die Realisierung des größten Radwegeprojekts Brandenburgs in der Uckermark ist frei. Wie jetzt vorgestellt wurde, wird es auf dem ehemaligen Bahndamm zwischen Prenzlau und Templin künftig einen Radweg geben und damit eine naturnahe und vor allem sichere Alternative zum Radverkehr auf der Landstraße. Für unsere Region, die bereits in den vergangenen Jahren vom Boom des Radtourismus profitiert hat, sind das fantastische Nachrichten. Ich freue mich sehr, dass Uwe Schüler, Staatssekretär des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung zum Wochenbeginn den Kooperationsvertrag mit den Städten Prenzlau und Templin, sowie den Gemeinden Boitzenburger Land und Nordwestuckermark sowie dem Amt Gerswalde unterzeichnet hat.
Insgesamt wird für das Projekt der ca. 30 km langen Strecke mit einem Kostenvolumen von circa 22 Millionen Euro gerechnet. Der Baubeginn ist 2026 avisiert, 2028 sollen die ersten Radler die Strecke nutzen können. Ich freue mich darauf, den Fortschritt dieses einzigartigen Projekts weiterhin zu begleiten.
Infrastrukturminister Rainer Genilke zu Gast in Joachimsthal
Der Kaiserbahnhof in Joachimsthal: Wo vor über 120 Jahren Kaiser Wilhelm II. zwischen Eberswalde und Templin das erste Mal Station machte, um auf Jagd zu gehen, fand kürzlich ein Treffen mit dem Brandenburgischen Minister für Infrastruktur und Landesplanung, Rainer Genilke, statt. Mit dabei waren auch der CDU-Kreisvorsitzende und Landtagskandidat Danko Jur, der Amtsdirektor Hans-Joachim Blomenkamp sowie der Bürgermeister von Joachimsthal, René Knaack-Reichstein. Im Gespräch ging es in erster Linie darum, Ideen und Gedanken zur Zukunft der Bahnverbindung zwischen Joachimsthal und Templin auszutauschen, beispielsweise für ein Projekt der Deutschen Bahn, bei dem autonomes, also fahrerloser Betrieb, getestet werden soll.
Weitere Themenkomplexe des Gesprächs betrafen diverse Radwegeprojekte, darunter auch die notwendige Sanierung des Fernradweges Berlin-Usedom und den Wunsch zum Radwegebau zwischen Joachimsthal und Friedrichswalde. Nach dem umfassenden Einblick in die verkehrs- und baupolitischen Schwerpunkte in Joachimsthal vereinbarten die Beteiligten den weiteren Austausch auf Arbeitsebene.
Vorzeigeprojekt: Box- und Sportverein Schorfheide e.V.
Von der Straße holen, Perspektive geben, Zukunft schenken — beispiellos ist die Arbeit, die im Box- und Sportverein Schorfheide in Lichterfelde geleistet wird. Davon habe ich mich beim Vor-Ort Besuch überzeugt.
Über 30 Kinder, alle aus sozial benachteiligten Elternhäusern, haben hier einen Platz gefunden, um zu trainieren, zu lernen und eine gute Zeit zu haben. Statt nach der Schule ziellos draußen rumzulaufen oder irgendwo abzuhängen, werden die Kinder direkt aus der Schule mit einem Shuttle abgeholt und zur Trainingshalle gebracht. Hier bekommen sie als erstes ein warmes Mittagessen, das frisch aus dem benachbarten Hotel Fontane aus Altenhof gecatert wird. Im Anschluss geht es an die Hausaufgaben und Nachhilfe und schließlich schlüpfen die Kids in ihre Trainingskleidung und starten mit dem Training. Ausdauer, Kraft, Technik – das Boxtraining unter professioneller Anleitung ist komplex. Hier geht es nicht ums Prügeln, sondern in erster Linie um körperliche Fitness, die auch mental stark macht. Die Vereinsmitgliedschaft gibt ihrem Alltag eine neue Struktur, sie müssen sich anstrengen und in ihre Rolle fügen.
Ein knappes Drittel der Kids, die alle zwischen 10 und 18 Jahre alt sind, haben einen Migrationshintergrund. Alle haben gemeinsam, dass sie es in ihrem Zuhause nicht leicht haben. Im Boxverein trainieren sie kostenlos, müssen sich als Vereinsmitglied zwingend an die vorgegebenen Regeln halten. Verstoßen sie dagegen, sind sie raus. So einfach, so wichtig: Respekt, Disziplin und keine Gewalt stehen an oberster Stelle. Darüber hinaus müssen sie auch Ordnung halten und pünktlich sein.
Das Trainerteam ist hoch professionell aufgestellt, alle blicken auf eine erfolgreiche persönliche Karriere im Profi-Boxsport. Ein Orthopäde ergänzt das Coaches-Quartett. Hier in Lichterfelde wird der Nachwuchs nicht in erster Linie für den Ringkampf trainiert; besondere Talente werden zielgerichtet gefördert.
Seit September 2023 ist der Boxclub eröffnet. Die Trainer arbeiten eng mit den Schulen, Sozialarbeitern und Jugendclubs der Stadt Eberswalde zusammen und machen gezielt auf ihre Vereinsarbeit aufmerksam. Getragen wird der Verein allein durch ein immenses Netzwerk an über 70 Sponsoren diverser Branchen, welches die langfristige Arbeit sichert. Ein weiterer Effekt: die Kinder, die im Verein trainieren, können gemäß ihren Neigungen und Talenten Praktikums- oder sogar Ausbildungsplätze in den Sponsoring-Betrieben finden. Schritt für Schritt sollen die Kinder auf dem Weg in ein gutes, selbstständiges Leben begleitet werden. Fazit: Das Konzept und die Umsetzung sind wirklich beeindruckend und ich bin auf die weitere Entwicklung der Arbeit sehr gespannt.
Mehr Informationen zum Verein erfahren Sie auf der Homepage www.box-sportverein-schorfheide.de
Fotos © Jens Koeppen
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