Kom­munen oder Land­kreise kön­nen jet­zt erst­mals eine Förderung vom Bund für den Glas­faser­aus­bau in so genan­nten “Grauen Fleck­en” beantra­gen. Die Grauen Fleck­en sind Gebi­ete mit ein­er Inter­netver­sorgung von weniger als 100 Megabit pro Sekunde.

Bis­lang waren nur Gebi­ete mit ein­er Ver­sorgung unter 30 Mbit/s (“Weiße Fleck­en”) förder­fähig. Unab­hängig von dieser so genan­nten Auf­greif­schwelle sind beson­ders wichtige Anschlüsse (Schulen, Kranken­häuser, kleine und mit­tlere Unternehmen, Gewer­bege­bi­ete, lokale Behör­den und Verkehrsknoten­punk­te wie z.B. Häfen oder Bahn­höfe) auch ober­halb dieser Gren­ze förderfähig.

Mit der deut­lichen Ausweitung des Pro­gramms wird der Glas­faser­aus­bau für weit­ere 2,8 Mil­lio­nen Anschlüsse gefördert, bei denen kein pri­vatwirtschaftlich­er Aus­bau stat­tfind­et. Damit wird ein weit­er­er großer Schritt in Rich­tung flächen­deck­ende Giga­bitver­sorgung bis 2025 getan.

Für eine schnelle Ver­sorgung von Haushal­ten in extremen Einzel- oder Rand­la­gen eines Förderge­bi­etes, deren Erschließungsaufwand erhe­blich von der übri­gen Erschließung abwe­icht und hohe Kosten verur­sacht, plant die Bun­desregierung außer­dem einen Zuschuss für Anschlüsse etwa mit Satel­liten- oder Richt­funk­tech­nolo­gie. Bezuschusst wer­den die Anschaf­fung tech­nis­ch­er Aus­rüs­tung und deren Instal­la­tion. So kön­nen auch beson­ders abgele­gene Stan­dorte schnell zu vertret­baren Kosten mit leis­tungsstarkem Inter­net erschlossen werden.

Seit Start des Bun­des­förder­pro­gramms in der ver­gan­genen Leg­is­laturpe­ri­ode stellt der Bund für die Unter­stützung des Bre­it­ban­daus­baus aktuell rund 12 Mil­liar­den Euro bere­it. Rund 8,3 Mil­liar­den Euro sind aktuell für 2180 — zum Teil sehr große und land­kreisweite — Aus­baupro­jek­te in weißen Fleck­en bewil­ligt, in denen rund 2,6 Mil­lio­nen Anschlüsse neu ange­bun­den wer­den. Hier­bei wurde durch soge­nan­nte Son­der­aufrufe bere­its in der “Weiße-Flecken”-Förderung ein beson­der­er Fokus auf Schulen, Gewer­bege­bi­ete und Kranken­häuser gelegt. Rund 11.000 Schulen, min­destens 145 Kranken­häuser und min­destens 710 Gewer­bege­bi­ete sind in der Förderung und prof­i­tieren vom geförderten Netzausbau.

Die För­der­mit­tel wer­den haupt­säch­lich über das Son­derver­mö­gen “Dig­i­tale Infra­struk­tur” bere­it­gestellt. Dieses speist sich über­wiegend aus den Ein­nah­men aus der Fre­quen­zver­steigerung 2019 sowie aus dem reg­ulären Bundeshaushalt.

Laut aktuellen Zahlen aus dem Bre­it­ban­dat­las der Bun­desregierung zeigt der Bre­it­ban­daus­bau inner­halb eines Jahres ein deut­lich­es Plus von 37 Prozent bei der Ver­sorgung der Haushalte in Deutsch­land mit Giga­bit-Anschlüssen. Im ver­gan­genen Jahr sind täglich fast 20.000 Haushalte mit Giga­bit-Netz dazugekom­men. Ende 2020 hat­ten damit 59 Prozent der Haushalte Zugang zu ultra­schnellem Inter­net mit einem Giga­bit pro Sekunde. Das sind gut 6,6 Mil­lio­nen Haushalte mehr als noch ein Jahr zuvor. 95 Prozent der Haushalte ver­fügten über eine Ver­sorgung mit min­destens 50 Mbit/s.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen zum “Graue-Fleck­en-Pro­gramm” und dem Förderver­fahren find­en Sie unter: https://www.bmvi.de/DE/Themen/Digitales/Breitbandausbau/Breitbandfoerderung/breitbandfoerderung.html

Quelle: www.bmvi.de

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