“Ich erwarte von der Spitzenrunde der Ministerpräsidenten zur zukünftigen Corona-Politik, dass endlich ein Weg in die Normalität aufgezeigt wird, statt immer neue staatliche Vorgaben und Einschränkungen zu beschließen oder bestehende zu verlängern. Noch dazu, wenn sie auf veralteten Voraussetzungen und Indikatoren aufbauen.
Klar und unmissverständlich muss auch sein: Grundrechte gelten für alle und sind nicht an eine Impfung zu knüpfen!
Deutlich über 50 Prozent der Menschen sind vollständig geimpft und deutlich über 60 Prozent haben zumindest bereits eine Teilimmunisierung erhalten. Mit dieser hohen Impfquote sollte wohl sichergestellt sein, dass unserer Gesundheitssystem eine gute Versorgung für alle Erkrankten sicherstellen kann. Jeder kann derzeit ein Impfangebot unkompliziert und schnell erhalten. Es muss jedoch die freie Entscheidung eines jeden Einzelnen bleiben. Grundrechteeinschränkungen und Lockdown-Maßnahmen verlieren mit der Verfügbarkeit vom Impfstoffen komplett ihre Berechtigung. An diese Aussage zum Anfang der Virusausbreitung wird sich die Politik messen lassen müssen.
An die Stelle von Pflichten zum Tragen von Masken oder zum Testen sollten demnach freiwillige Empfehlungen treten. Nur dort, wo ein Abstand von 1,5 Meter regelmäßig nicht eingehalten werden kann — wie beispielsweise in Bus und Bahn — kann darüber hinaus eine Vorgabe zum Tragen von Masken sinnvoll sein.
Die umfangreichen Testpflichten waren bei hohen Inzidenzen ein Schutz zur weiteren Ausbreitung. Bei einer hohen Impfquote und bei niedrigen Inzidenzen und einer sehr niedrigen Inanspruchnahme der Kapzitäten des Gesundheitssystems sollten Testempfehlungen anstatt Testpflichten stehen. Zudem kann jeder Wirt oder jedes Hotel selbst entscheiden, welche Anforderungen für einen Besuch der Einrichtung gestellt werden.
Darüber hinaus können kostenlose Testmöglichkeiten aufrechterhalten werden, um asymptomatische Fälle aufzudecken und so einer möglichen Verbreitung vorzubeugen. Die Testmöglichkeiten einzuschränken, oder durch hohe Kosten auszuhebeln, sind kein geeignetes Mittel, um die Impfquote zu erhöhen. Ungeimpfte gar von der Teilnahme am öffentlichen Leben auszuschließen ist ein Szenario, was in einer liberalen Gesellschaft nichts verloren hat.”
Foto @ Jens Koeppen
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