Gerne habe ich für ein Kurz-Inter­view zum Jahre­sauf­takt zur Ver­fü­gung ges­tanden und die Fra­gen eines Jour­nal­is­ten des Uck­er­mark Kuri­ers zu meinen Erwartun­gen, Hoff­nun­gen und Pro­jek­ten im Jahr 2023 für die Uck­er­mark beant­wortet. Meine Antworten stelle ich Ihnen hier gern zur Verfügung.

  1. Nach dem Krisen­jahr 2022: Welche Erwartun­gen und Hoff­nun­gen oder auch Befürch­tun­gen haben Sie speziell für die Uck­er­mark im neuen Jahr?

Ich habe ehrlich gesagt keine Erwartun­gen an diese Bun­desregierung, denn in Sachen Unzu­ver­läs­sigkeit ist die Bun­desregierung sehr zuver­läs­sig. Meine Hoff­nung war lange Zeit, dass der Bun­deskan­zler die Sit­u­a­tion richtig einzuschätzen weiß und das frei­willige und völ­lig unnötige nationale Ölem­bar­go nicht real­isiert, denn es gibt, wie befürchtet, keine Lösung für Europas erfol­gre­ich­ste Raf­finer­ie in Schwedt. Keine Raf­finer­ie kann über einen län­geren Zeitraum — wed­er tech­nisch noch ökonomisch — mit hal­ber Kraft fahren. Alter­na­tive Ölliefer­un­gen sind nach wie vor nicht in Sicht. Die Befürch­tung ist daher real: Ver­sorgungsen­g­pässe in Ost­deutsch­land, Arbeit­splatzver­luste und eine Schwächung des Mit­tel­standes, der auf der pro­duzieren­den Indus­trie auf­baut. Trotz­dem habe ich immer noch eine ganz leise Hoff­nung, dass der Bun­deskan­zler seinen Wirtschaftsmin­is­ter an die kurze Leine nimmt, oder jeman­den ein­set­zt, der sich mit Wirtschaft und energiepoli­tis­chen Fragestel­lun­gen zumin­d­est im Ansatz auskennt.

2. Welche Pro­jek­te haben Sie sich als Bun­destagsab­ge­ord­neter für 2023 vorgenom­men, wie wollen Sie die Uck­er­mark voranbringen?

Die Uck­er­mark sowie die gesamte Region ste­ht und fällt mit dem PCK Schwedt, eben­so weite Teile Ost­deutsch­lands. Diesen hart erar­beit­eten Wohl­stand frei­willig zu gefährden, ist grob fahrläs­sig oder gar ide­ol­o­gisch vorsät­zlich. Ich werde alles in die Waagschale wer­fen, dass das Embar­go, welch­es uns selb­st mehr schadet, als diejeni­gen, die es tre­f­fen soll, bald aufge­hoben wird. Darüber hin­aus fordere ich schnell­st­mögliche Friedensver­hand­lun­gen zwis­chen Rus­s­land und der Ukraine. Hier kön­nte Deutsch­land eine wirk­lich gute Rolle übernehmen. Jeden­falls eine bessere, als frag­würdi­ge Waf­fen­liefer­un­gen, die das Leid der Men­schen und die Zer­störung nur verlängern.

Das Inter­view ist auch im Artikel “Uck­er­märk­er Bun­de­spoli­tik­er beschäftigt vor allem das PCKim Uck­er­mark Kuri­er, Pren­zlauer Zeitung, am 11.01.2023 erschienen.

Foto © Jens Koeppen