Keinerlei Verständnis habe ich für die Initiative einiger Fraktionskollegen, das Infektionsschutzgesetz zu ändern und dem Bund mehr Kompetenzen in der Corona-Politik zu geben (Pressebeitrag Welt “52 Unions-Abgeordnete für Änderung des Infektionsschutzgesetzes”, 08.04.2021, https://www.welt.de/politik/deutschland/article229935043/Infektionsschutzgesetz-Ueber-50-Unionsabgeordnete-fuer-Aenderung.html ).
Ich werde diese auf jeden Fall ablehnen. Es kann nicht sein, dass die Gesamtfraktion von der Diskussion ausgeschlossen wird, während sich eine elitäre Gruppe zum Fürsprecher macht und die Fraktionsführung sich dem ohne Debatte anschließt. Ein demokratischer Fauxpas, den ich in der Union nie für möglich gehalten hätte. Darüber hinaus ist es schwer zu erklären, dass in einem Bundesstaat den Ländern die Zuständigkeiten per Gesetz entzogen werden soll, nur weil nicht alle Bundesländer die unüberlegten Verschärfungen mittragen wollen. Nach dem Motto „Das Kanzleramt hat immer recht“ wird es nicht funktionieren.
Ich fordere die Einbeziehung der Gesamtfraktion bei allen künftigen Debatten über weiter Maßnahmen. Und zwar vor dem Treffen mit den Ministerpräsidenten!
Eine Öffnungsstrategie ist längst überfällig, weitere Grundrechtseinschränkungen nicht akzeptabel. Ich finde es mittlerweile erschreckend, wie weit sich einige Politiker von den Menschen entfernt haben.
Foto @ Jens Koeppen
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