Der Land­kreis Uck­er­mark plant die Ein­rich­tung ein­er neuen Flüchtling­sun­terkun­ft im früheren AWP-Ver­wal­tungs­ge­bäude im Pren­zlauer Gewer­bege­bi­et. Lesen Sie hier mein State­ment dazu:

Den Plä­nen der neuen Flüchtling­sun­terkun­ft ste­he ich mehr als skep­tisch gegenüber. Die ersten Turn­hallen wer­den bere­its umgerüstet und die Sit­u­a­tion ist gravieren­der als 2015, vor allem, weil die Balka­n­route wieder ver­stärkt genutzt wird und zugle­ich Rück­führun­gen von der Bun­desregierung nicht forciert werden.

Es ist bekan­nt, dass es sich bei den nun unterzubrin­gen­den Asyl­suchen­den nicht um Kriegs­flüchtlinge aus der Ukraine handelt.

Die aktuelle Sit­u­a­tion bringt viele ans Lim­it. Die Lan­drätin hat bere­its in der Ver­gan­gen­heit deut­lich gemacht, dass auch sie mit der Sit­u­a­tion unzufrieden ist. Ich weiß allerd­ings auch, dass der Lan­drätin die Hände gebun­den sind, da sie nach dem Lan­desauf­nah­mege­setz zur Auf­nahme verpflichtet ist. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn dem Antrag der Kreisver­wal­tung im Kreistag nicht zuges­timmt wor­den wäre. Es wäre zumin­d­est ein Zeichen nach Berlin und Pots­dam. Die ide­ol­o­gis­che Poli­tik der Ampel wird der Flüchtlingskrise nicht gerecht, sie riskiert mit ihrer gefährlichen Migra­tionspoli­tik die kom­plette gesellschaftliche Akzep­tanz in der Uckermark.

In der ganzen Repub­lik wer­den die Kom­munen mit dem The­ma allein gelassen. Und gegen die gravierend steigende Zahl von Asy­lanträ­gen helfen auch keine weit­eren Unterkün­fte und keine Finanzierungsver­sprechen. Es muss grundle­gend an ein­er Neuregelung gear­beit­et wer­den, z.B. dass die in der Erstauf­nah­meein­rich­tung in Bran­den­burg reg­istri­erten Flüchtlinge gar nicht erst auf die Kom­munen verteilt wer­den, sofern sie keine Bleibeper­spek­tive haben. Es geht let­ztlich um die Erhal­tung der Funk­tion­stüchtigkeit der kom­mu­nalen Ebene. Die Sor­gen der Stad­to­ber­häupter sind in meinen Augen abso­lut nachvollziehbar.

Die gesellschaftliche Akzep­tanz dro­ht kom­plett ver­loren zu gehen — Inte­gra­tion kann unter den aktuellen Umstän­den nicht gelingen.“

Foto © Jens Koeppen